Van Dyke Parks und Loudon Wainwright mit Bill Frisell beim Century Of Song-Festival

Selten sind Konzerte echte Wagnisse für die Beteiligten. Selten besteht die Gefahr, dass irgendwas auf großen Bühnen richtig in die Hose geht, und auch beim Gipfeltreffen der zwei großen amerikanischen Songwriter Loudon Wainwright TU und Van Dyke Parks wird sicher nichts schieflaufen, aber das Konzept dieser zwei Abende in der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg-Nord klingt so spannend, dass viele hingehen werden wie zu einem Fußballspiel: Wainwright singt Parks, Parks singt Wainwright, und zusammen singen sie Klassiker der US-Musikgeschichte, die vorher nicht verraten werden. Impro-Jazz-Meister Bill Frisell assistiert mit seinen Friends, er hat im Übrigen auch die Überzeugungsarbeit im Vorfeld geleistet, denn das Programm der „Century Of Song“-Festwochen (Teil der Bochumer Ruhr Triennale) hat Frisell zusammengestellt.

Der direkteste Draht zwischen Parks (62) und Wainwright (55) war bisher, dass Parks am grandiosen Debütalbum von Wainwrights Sohn Rufus mitgearbeitet hat. Die Pop-Historie der letzten 35 Jahre kennt die beiden Herren nämlich als unterschiedliche Charaktere: Während sich Parks vor allem als visionärer Arrangeur und Produzent verdient machte, mit Brian Wilson „Smile“ schrieb und wenige, aber höchst kunstvolle Soloalben machte, startete Wainwright als einer von vielen neuen Dylans, reüssierte mit seinem Talent als Live-Sänger und veröffentlichte auf 19 regulären Alben seine Songs, die in ihrem oft sehr persönlichen, bekennerhaften Duktus weit weg zu sein scheinen von Parks‘ Eklektizismus. Aber nichts ist absolut und festgeschrieben die Abende werden überraschen.

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