Vicky Leandros lässt Alice Weidel von Konzert-Gästeliste kicken

Vicky Leandros lehnt AfD-Chefin Weidel bei Konzert ab. Gastgeberin Gloria von Thurn und Taxis gibt nach. So verlief die Entscheidung

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Kurz vor ihrem Auftritt bei den Schlossfestspielen in Regensburg sorgte Sängerin Vicky Leandros für ein mediales Echo. Die Musikerin machte deutlich, dass sie keine politische Einflussnahme auf ihr Konzert duldet. Anlass war die geplante Anwesenheit der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel, wie „Bild“ in Erfahrung gebracht haben will. Eine Einladung, die Vicky Leandros nach eigener Aussage erst in der Nacht vor der Veranstaltung bekannt wurde.

Konsequente Entscheidung: Einladung wird zurückgezogen

Vicky Leandos wandte sich daraufhin persönlich an Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die Gastgeberin des Abends, und sprach sich klar gegen die Teilnahme von Alice Weidel aus. Ihre Worte waren unmissverständlich. „Alice Weidel ist bei meinem Konzert nicht willkommen.“ Die Veranstalterin zog in Folge die Einladung der Politikerin zurück. Damit wird Alice Weidel am Konzertabend nicht im Publikum sitzen.

Für Vielfalt, Respekt und Offenheit

Vicky Leandros begründete ihre Haltung mit ihrem klaren Bekenntnis zu gesellschaftlichen Werten: „Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität.“ Als Griechin, die bereits im Kindesalter nach Deutschland kam, betont sie die Bedeutung eines offenen Miteinanders. Ihre persönlichen Erfahrungen prägen bis heute ihre Einstellung. „Ich wurde mit offenen Armen aufgenommen. Und möchte diese Offenheit weitergeben. Jeder Mensch soll in Freiheit und Würde leben dürfen.“

Musik als Raum der Begegnung – nicht der Polarisierung?

Leandros lehnt es ab, dass ihre Konzerte zur Bühne für politische Botschaften werden. Zwar erkenne sie das demokratische Mandat der Politikerin an, doch sie betonte: „Ich habe mit ihr nichts gemeinsam.“ Für Vicky Leandros steht die Musik im Vordergrund – sie möchte ihrem Publikum einen Raum bieten, der frei von politischer Polarisierung ist.

Rückblick: Wiederholte politische Reibungspunkte bei Schlossfestspielen

Die Gastgeberin der Schlossfestspiele, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, war bereits im Vorjahr wegen politischer Gäste in die Kritik geraten. Damals war AfD-Politiker Maximilian Krah zu Gast. In einem aktuellen Interview rechtfertigte sie ihre Einladungspraxis mit den Worten: „Sie müssen auch den ein oder anderen Exoten mit einladen, weil das macht die Sache interessanter.“ Über Alice Weidel äußerte sie sich positiv und bezeichnete sie als „attraktive, eloquente Frau“.

Ein Abend ohne politische Spannungen

Letztlich blieb der Konzertabend so, wie ihn sich Vicky Leandros gewünscht hatte: fokussiert auf die Musik, getragen von künstlerischer Integrität und fernab politischer Konflikte. Ein klares Statement einer Künstlerin, die Haltung zeigt – ohne laut zu werden.