Wexler Remembered

Im Herzen der Musiker, mit denen er arbeitete, hat der legendäre Produzent einen festen Platz

Aretha Franklin

Als junge Mädchen und blutige Anfängerin hätte ich in keine besseren Hände kommen können als die von Jerry Wexler. Nachdem ich bei Atlantic unterschrieben hatte, meinte er, ich solle mich einfach ans Klavier setzen und machen, was mir einfiel. Wenn wir zusammen arbeiteten, sagte Jerry nie etwas über meinen Gesang, sondern änderte nur manchmal das Arrangement oder schlug einen Song vor, wie „Chain Of Fools“ oder „You Make Me Feel Like A Natural Wo man“. Wenn ich in seinem Haus auf Long Island zum Essen eingeladen war, hörten wir stundenlang nur Musik. Ich bin so dankbar für alles, was er für mich getan hat. Er war ganz sicher einer der größten record men – und einer der letzten ganz großen.

Peter Wolf

Jerry Wexler kannte sich aus, der sah jemanden spielen und wusste: „Das hat was, mit dem probieren wir’s.“ Er verstand einfach wahnsinnig viel von Musikern, von Songs – und vom Business. Ich weiß nicht, wie viele es von der Sorte heute noch gibt. Einmal kam ich in sein Büro, und er stritt sich gerade mit Wilson Pickett. Pickett zog einen Revolver und sagte: „Lass die Griffel von meinen Tantiemen!“ Ich dachte: „Hm, das ¿wird ein schwieriges Meeting.“ Jerry war sicher kein einfacher Mensch, aber er hat sich immer für uns Musiker eingesetzt. Er ging das Risiko ein, die J. Geils Band mit an Bord zu nehmen, und wir hatten eine verdammt schöne und lange Fahrt miteinander. So etwas vergisst man nicht.

Solomon Burke

Jerry Wexler hat das Leben vieler Menschen verändert. Er war der Grund, warum ich 1961 als erster schwarzer Sänger mit Just Out Of Reach (Of My Two Open Arms)“ einen Country-Song rausbrachte. Bei Atlantic hatte er die Freiheit, alles zu machen, was er wollte, mit einer unglaublichen Gruppe von Musikern. Was für eine Geschichte! Dieses Label wird für immer einen festen Platz in den Herzen und Seelen der Menschen haben. Jetzt müssen wir Abschied nehmen vom Paten des Rhythm & Blues, und mein Herz ist schwer, weil ich einen Freund und Lehrer verloren habe. Einen seiner Ratschläge werde ich nie vergessen: „Solomon, auf ein Corned-Beef-Sandwich gehört keine Mayonnaise!“

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