Will.I.Am: Fest im Glauben (an die Musikindustrie)
Wenn er wetten müsste, würde der Chefdenker der Black Eyed Peas sein Geld eher auf die Musikindustrie setzen als auf das Internet. In einem Interview erklärte Will.I.Am, warum er glaubt, dass nur sie weiterhin echte Stars aufbauen könne.
In einem Interview mit dem Spiegel stellte Will.I.Am klar, dass das Internet die Musikindustrie niemals ersetzen könne. Will.I.Am legte sich sogar so weit fest, dass er, wenn er wetten müsste, eher auf die Musikindustrie setzen würde. „Nicht, weil sie in der Vergangenheit all die großen Künstler und Legenden wie Otis Redding vergewaltigt haben. Die Labels haben viel Mist gebaut, das ist klar. Aber dann muss man auch sehen, wie viele gute Dinge durch die Plattenfirmen entstehen konnten, die unser Leben bereichert haben: Michael Jackson, die Beatles! Ich weiß nicht, wer zukünftige Idole aufbauen und entwickeln soll, wenn nicht die Industrie.“ Dabei sehe er die Funktion eines Labes vor allem im „Kuratieren von Musik“ und in der „Entwicklung, Formung und Betreuung von Künstlern.“
Dass man das im Facebook- und Twitter-Zeitalter auch selbst schaffen könne, ließ er so nicht gelten: „Das Internet gibt es in seiner jetzigen Form seit mehr als zehn Jahren. Und nichts ist daraus bisher hervorgegangen: Im Internet entstehen keine Stars, keine Idole.“ Entscheidend sei dabei vor allem internationale Vernetzung der Plattenfirmen sowie ihre Pressekontakte: „Mein Laptop, mein Telefon und meine MySpace-Seite allein bringen mich nicht nach Chile, um dort vor 400.000 Leuten aufzutreten.“ Als Beispiel konnte er bei der Gelegenheit Tila Tequila anführen, eine Ex-Stripperin, die angeblich bei seinem Label unter Vertrag stand. Sie galt mit weit über zwei Millionen Myspace-Freunden eine Zeit lang als der bekannteste Myspace-User – dennoch floppten ihre musikalischen Gehversuche. Auf die Idee, dass ihr flepper Gesang und ihr Plastikpop vielleicht einfach – mit Verlaub – mies sind, kam er anscheinend jedoch nicht.