Willie Dixon – Willie’s Blues

1959 Prestige

„The Blues were hurting in Chicago in the immediate aftermath of the rock’n’roll explosion“, erinnert sich Willie Dixon an die Flaute der späten Fünfziger. Er selbst, lange Jahre bei Chess für so ziemlich alles zuständig, hatte sich von der Rhythm’n’Blues-Schmiede in der 2120 South Michigan Avenue periodisch entfremdet und versucht, auf eigenen Beinen zu stehen. Was ihn nicht daran hinderte, dort seine Songs abzuliefern oder Bass bei Sessions für Chuck Berry zu spielen. “ Willie’s Blues“ aber erschien bei der Konkurrenz, einem Sublabel von Bluesville, und war auch deshalb ein emanzipativer Akt, weil Dixon erstmals unter seinem eigenen Namen veröffentlichte. Das Boogie-Woogie-informierte Piano seines Kumpels Peter Chatman aka Memphis Slim swingt oder stampft, Willie selbst bebt in „Nervous“, jazzt in „Good Understanding“ oder gockelt in „I Got A Razor“ mit virilem Imponiergehabe zum unaufhaltsamen Drängen eines Walking Blues.

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