ZWISCHEN PRYOR UND PORNOHEFT

Die Welt hat ihn wieder“, titelte der ROLLING STONE im Juni 2004, denn Prince war aus der Versenkung aufgetaucht. Das heißt, eigentlich, so räumt Anthony DeCurtis ein, war er ja gar nicht weg gewesen, es hatte sich nur niemand mehr interessiert für den kleinen Mann, der seinen Künstlernamen kurzzeitig durch ein unaussprechbares Symbol ersetzt hatte. Doch mit seinem damals neuesten Album, „Musicology“, und atemberaubenden Live-Shows gab er den Leuten endlich wieder das, was sie haben wollten: den guten alten Prince. Ein Fan der ersten Stunde, der musikalische Kopf der HipHop-Band The Roots, Ahmir Thompson alias Questlove, erinnert sich, wie er als Kind Anfang der Achtziger tagelang hungerte, um sich das Prince-Album „1999“ vom Munde abzusparen. Hören musste er es heimlich: „Prince war in unserem streng christlichen Haushalt verpönt. Er lag irgendwo zwischen Richard Pryor -den wir auf keinen Fall hören durften -und einem Stapel Pornohefte.“ Mittlerweile ist Prince bei den Zeugen Jehovas, im April hat er eine neue Single veröffentlicht, und nach jahrzehntelangem Streit hat er wieder bei seiner alten Plattenfirma unterschrieben. Nach der Welt hat nun auch Warner Music ihn wieder.

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