Pavement Album Guide

Slanted and echanted(1992)
Das Album für den 1992er Jahrgang und das typischste Pavementalbum,weil es wie keines der anderen klingt.Alles was Pavement als vermeintliche Indie-Institution für Nachgeborene etablierte,is hier zu finden:Die Verspieltheit,die Zerrissenheit.,der Witz aber auch die Trauer sind hier allerdings noch unmittelbarer,roher.Meinetwegen auch lauter. „Two states“könnte von Mark E Smith sein,wie auch überhaupt die durchgeknallten Songtitel.Das allseits bekante „Summer babe“ zitiert Fugazi,und das wehmütige „Here“ konnten Jahre später nicht mal die Tindersticks besser machen.Nichts,nichts,nichts klang damals ähnlich.Heute da beim gemeinsamen Konzert mit Blumfeld mehr Leute dabeigewesen sein wollen als bei Nirvana, gibt es dieses Wunderwerk leider längst in der katalogisierten Deluxe-edition. Als es rauskaum hatte ich gerade mal 5 Platten.Every time I sit around I find I´m shot.
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Crooked Rain,Crooked Rain(1994)
Lustig dass nach dem überschnappendem „Slanted..“ und der ähnlich angelegten Compilation „Westing(Musket and Sextett)“ein solch ausgeglichenes,schönes Popwerk erschien.Nachdem der wilde Schlagzeuger Gary Young(incl. Handständen bei Konzerten!) entlassen worden war,klang die Welt von Pavement auf diesem manchmal schon countryeskem Album deutlich ruhiger.Und es war auch die gesangliche Sternstunde von Malkmus.“Gold soundz“ und „Range life“ bleiben heimliche Lieblingslieder,das lustige „Cut your hair“ war angeblich irgendwo ein kleiner Hit.Ich sag mal so:Ein Freund,der sonst nur noch Wilco unter neueren Plattenkäufen hat,schwört bis heute auf dieses Album.Als es rauskam,habe ich wahrscheinlich gerade Smashing Pumpkins gehört.
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Wowee Zowee(1995)
Bis heute mein Lieblingsalbum von Pavement,da es das Beste aus den Vorgängern kreuzt.Und was kann man hier nicht alles hören! „Flux=Rad“ könnte so auch von Nirvana sein, das ganz hervorragende Grave architecture verbindet den Bass von „Come as you are“ mit Stöckchenschlägen.An anderen Stellen haut es die Platte mit eher fragmentierten Stücken auseinander und über allem liegt eine angenehme Schluffigkeit.Aber mit „Serpentine Pad“ und vor allem „Pueblo“ sind vielleicht die allerschönsten Pavement Lieder enthalten, und „Rattled by the rush“ hätte bitteschön ein Hit werden sollen.Auch wenn man es so nie in einer Bestenliste lesen wird(da ist immer „Slanted and echanted“ zu finden,ganz selten auch „Brighten the corners“):“Wowee Zowee“ bleibt eines der originellsten,schönsten und wirrsten Alben der 90er.
Als es herauskam,habe ich es aus Zufall gekauft.
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Brighten the corners(1997)
Die Statistik sagt,dass es das bestverkaufte Pavementalbum ist.Jedoch schon mal ganz bestimmt nicht hier.Wie man damals spätnachts vor MTV sass,um doch mal das Video zu „Shady Lane“ zu sehen,meistens aber doch nur Oasis kamen,gehört zwar zu den schönsten Erinnerungen,zeigt aber auch,dass die Kindheit in der Provinz genauso trist und langweilig war wie schon zu allerzeiten.Das soll man dann auch bitte im Nachhinein nicht schönreden. Wenn man dieses Video dann aber doch sah:Stephen Malkmus radelt gegen den Wind,die Band fährt ausgelassen Auto und zum Schluss verschwindet Malkmus und das Auto fährt weiter.Wenn ich es nicht besser wüsste,würde ich noch heute denken,dass nur mir die Tränen kamen,aber einen schöneren Clip gibt es einfach nicht.Wie da Album klingt,soll bitte jeder für sich selber herausfinden.
Als es herauskam,bin ich in den Laden gerannt.
****1/2

Terror Twilight(1999)
So einfach funktioniert das Prinzip Fan:Stephen Malkmus erwähnt Thomas Bernhard,und man liest sich alles zusammen,was man in die Finger bekommt.Stephen Malkmus erwähnt The Fall,und man kauft sich bei der Schottlandreise Alben mit so obskuren Titeln wie „Grotesque(after the gramme)“ oder „Hex Enduction Hour“. OK,ich habe niemals in AC/DC Alben reingehört.Trotzdem war es immer wieder lustig,wie Malkmus seinem Ruf als intellektueller Popmusiker gerecht wurde.Während andere bei Charlotte Roche(die gab es wenigstens mit der Zeit) in die Kamera stammelten,erzählte Malkmus schon mal ausgelassen von Paul Bowles.So toll auch „Terror twilight“ ist,bis heute gefällt mir dieses Album wegen der klaren Produktion am wenigstens.Ansichtssache.Die Lieder wie „Carrot rope“, „Spit on a stranger“ und besonders „Major Leagues“ sind natürlich trotzdem hervorragend.Heute gibt es immer noch Leute,die von der Erinnerung an das letzte Pavement Konzert(in München!) zehren.Da spielten sie tatsächlich zum Abschluss dieses eine Lied:Everything´s ending here. Zwei Jahre später spielte Malkmus auf dem Münchner Marktplatz.
Als dieses Album herauskam,habe ich etwas gezögert.
***1/2