Neu im Plattenregal: Die Alben der Woche vom 28. Oktober

Auch heute - wie üblich - die Neuerscheinungen der Woche. Heute gibt es neue "Langeisen", "Scheiben", "Tonträger" von Florence + The Machine, Anna Ternheim, Beach Boys u. a.

Leider ist die Plattenladenwoche schon vorbei, doch wir zeigen Ihnen weiterhin einen unserer kooperierenden Händler. Das Geschäft unseres Vertrauens diese Woche ist Musicpoint Bochum in der Kortumstraße 97 (Citypassage) in 44787 Bochum. Infos unter: www.musicpoint.amm.de

Hier wieder eine Auswahl der neuen Alben im simfy-Player (die Songs sind ca. zwei Wochen hörbar):

The Beach Boys – „The SMiLE Sessions“
„Das Lob Gottes“ – mit dieser Überschrift veredelte Maik Brüggemeyer seine Review dieser lange erwarteten Veröffentlichung. Die Konsequenz: fünf Sterne. Die CD-Version gibt’s im simfy-Player.
>>>> Unser Interview mit Brian Wilson

Liam Blake – „You And Others Stories“ (Cooperative Music/Universal)
„Zu gefällig“, so das kritische Fazit von Jörn Schlüter. Die Erklärung dazu kann man in unserer Rezension nachlesen. Das Album läuft im simfy-Player.
>>>> Akustik-Video des Songs „Show Me The Way To The Sun“

Buraka Som Sistema – Komba (Enchufada/Rough Trade)
Ein Fall für den Kollegen Schlüter und seiner „Beats“-Kolumne: Die Kuduro-Verehrer aus Portugal kommen mit dreieinhalb Sternen recht gut weg: „In der Neuen Weltmusik hat der angolanische Kuduro dem brasilianischen Baile-Funk die Hipness abgekauft. Das portugiesische Quartett Buraka Som Sistema steht seit dem Erfolg des Debüts ‚Black Diamond‘ im Zentrum eines rhythmisch komplexen Orkans. Mithilfe von Gästen wie Afrikan Boy und Terry Lynn knüpft ‚Komba‘ kompromisslos an den Vorgänger an.“ Die Single „Hangover“ (Ba Ba Ba) läuft im simfy-Player.
>>>> Video zu „Hangover (Ba Ba Ba)

Bush – „The Sea Of Memories“ (Ear Music/Edel)
Frank Schäfer ist not convinced und befindet in seiner Rezension, bei der „Reunion“ von Bush sei „zurückhaltender, melancholischer, stellenweise fast lethargischer Grunge-Erinnerungs-Rock“ herausgekommen. Das Album läuft im simfy-Player.
>>>> Video: Bush – „The Sound Of Winter“

Dntel – „Life Is Full Of Possibilities“ (Sub Pop/Cargo)
Jimmy Tamborello ist leider immer noch bekannter als die eine Hälfte von Postal Service, die er für ein wunderbares Album lang mit Benjamin Gibbard ins Leben gerufen hatten. Schade eigentlich, denn auch seine – mit diesem hier dann – drei Alben, sind allesamt wunderbare Grenzgänge zwischen Elektronik und Pop. Auch „Life Is Full Of Possibilities“ ist wieder mal gelungen und klingt, wie schon die Alben davor, wie eine sperrige Ausgabe der genannten Postal Service. Geholfen haben ihm dabei Musiker von Beachwood Sparks, That Dog und erneut Death Cab For Cutie sowie Singer/Songwriterin Mia Doi Todd, die auf dem besten Song des Albums „Anywhere Anyone“ ganz wunderbar gegen die Hoffnungslosigkeit anhaucht. Kann und sollte man alles im simfy-Player hören.
>>>> Video: Dntel – „Umbrella“

Florence + The Machine – „Ceremonials“ (Island/UID/Universal)
„So ist ‚Ceremonials‘ ein gewaltiges Update ihres wagnerianischen Düster-Drama-Soul-Pop-Konvoluts geworden. Und damit wird sie jetzt alle kriegen“, so schreibt Torsten Groß recht begeistert in seiner Rezension. Könnte klappen. Wir haben die Dame übrigens in den nächsten Tagen noch einmal im Videointerview auf unserer Website.
>>>> Video: Florence + The Machine – „Shake It Out“

I Break Horses – „Hearts“ (Cooperative Music/Universal)
Diese junge Dame, die wir in Kürze noch als „Breaking“-Artist diesen Monats vorstellen werden, hat mit „Hearts“ einen Dreampop-Shoegaze-Bastard mit hübschen Melodien vorgelegt, der daheim im Schlafzimmer entstand, aber eher klingt, als hätte man ihn mit ca. 24 Gitarristen in einem Topstudio aufgenommen. Ein ebenso düsteres wie ergreifendes Album, in dem Maria Lindén vornehmlich ihre Hypochondrie therapiert. So ist der beste Song „Hearts“ zum Beispiel eine lyrische Aufarbeitung der Angst vor dem eigenen Herzschlag – oder das Stoppen des selbigen. Könnte einem bei dieser Musik glatt passieren… Ach ja – hier noch die Antwort auf die Frage, die sich wohl jeder ROLLING STONE-Leser stellt: Ist der Bandname eine Smog-Referenz: „Ja, ich gestehe. Ich mag den Klang dieser Worte, und ich schätze Bill Callahan sehr.“ Unbedingt anhören im simfy-Player.
>>>> Video: I Break Horses – „Hearts“

Justice – „Audio, Video, Disco“ (Warner)
Ja, ja – es ist so leicht, Gaspard Augé und Xavier de Rosna alias Justice als Bum-Bum-auf-die-Fresse-Boller-Truppe abzuwatschen. Aber wer sie einmal live gesehen hat – sofern es denn live ist, was da aus den Boxen wummert – wie sie mit geballten Fäusten hinter und vor leuchtenden Kreuzen und Verstärker-Türmen ihre Fans bespaßen und dabei aussehen, als gehörten sie eigentlich in eine Metalband, wird jedoch nicht übersehen, dass ihre Musik in dieser Inszenierung unfassbar gut funktioniert. Für Album Nummer zwei haben sie sich eine Weile Zeit gelassen – und die Richtung geändert: Statt noch mehr Gas zu geben, hatten sie diesmal wahlweise Stadionrock und/oder Progrock im Visier. Aber, und das macht ihr Album so gut und eigen: „Wir wussten nicht, wie man das macht.“ Das gaben sie in unserem Videointerview zu. So ist das Ergebnis also mal wieder ein Genregrenzen-sprengender Bastard, der auch auf der Heimanlage funktioniert. Das Album läuft im simfy-Player.
>>>> Video: Justice – „Civilization“

Ben Lee – „Deeper Into Dream“ (Lojinx/Broken Silence)
„Cigarettes Will Kill You“ sang Ben Lee einst in seinem vielleicht charmantesten „Hit“. Auf seinem neuen Album befasst er sich erneut mit düsteren Themen – zum Beispiel in „Get Used To It“ (den es hier als Free Download gibt). Der Song ist exemplarisch für Lees aktuelles Songwriting: wunderbare, bisweilen kitschige Melodien kaschieren, dass er lyrisch in die düsteren Gefühlsregionen tappt. Eine Mischung, die schon immer gut funktionierte. Auch dieses Albumläuft im simfy-Player.
>>>> Videointerview mit Ben Lee zum Album

My Brightest Diamond – „All Things Will Unwind“ (Asthmatic Kitty/Soulfood)
„Die kunstfertigen Arrangements sind atemberaubend, aber auch die Songs mit ihrem Willen zum Exzentrischen und Kapriziösen gehören zum Besten und Zugänglichsten, was man bisher von My Brightest Diamond gehört hat“ – das befindet Jürgen Ziemer in seiner Rezension.
>>>> Akustik-Video: My Brightest Diamond – „Be Brave“

Gary Numan – „Dead Son Rising“ (Mortal/Cargo)
Leider nur zwei Sterne in unseren Rezensions-Quickies: „Wenn es um die Schnittstelle zwischen Rock und Elektro geht, darf Gary Numan nicht fehlen. ‚Dead Son Rising‘ entstand mit Ade Fenton, es gibt viele atmosphärisch ruhige Stücke, aber auch dreckig bratzende Breitseiten wie ‚The Fall‘. Man sollte allerdings Bands wie KMFDM oder Ministry mögen, um hinter der finsteren Fassade mehr zu entdecken als nur eine depressive Geisterbahn.“ Besagte depressive Geisterbahn gibt’s im simfy-Player.
>>>> Trailer zum Album

PeterLicht – „Das Ende der Beschwerde“ (Motor/Edel)
Ach, es ist doch immer wieder charmant, wie der Mann ohne Gesicht immer wieder seine weiche Stimme gegen und für die Last des Alltags erhebt. „Begrabt mein iPhone an der Biegung des Flusses“, singt er da zum Beispiel, während die Gitarren hallen, das Schlagzeug flufft und am Ende ein lieblicher Background-Chor vom totalen Chaos singt. Auch „Schüttel den Barmann!“ spricht einem einerseits aus der Seele, wobei man sich andererseits eingestehen muss, dass man das nicht so gut formulieren könnte. Neu erfunden hat sich PeterLicht also nicht, aber wenn er weiterhin so intelligent auf der Stelle tritt, lässt man sich das auch noch eine Weile gefallen. Das Album läuft im simfy-Player.
>>>> Video zu „Neue Idee“

Lou Reed & Metallica – „Lulu“ (Mercury/UID/Universal)
Das Album, an dem sich die Geister scheiden werden, klingt eigentlich genauso, wie man es sich vorgestellt hätte. Oder, wie Torsten Groß es in seinem Feature in unserer aktuellen Ausgabe sehr treffend formuliert: „Ein Album, das weder das Reed- noch das Metallica-Lager befriedigen dürfte, das verstören, teilweise sogar belustigen wird. Auf den ersten Blick hat das Material mehr von einem Mash-up als von einer Symbiose. Man denkt jedenfalls nicht unbedingt, dass hier aus verschiedenen Welten stammende Musiker gemeinsam Neuland betreten.“
>>>> „Lulu“ im Stream

Anna Ternheim – „The Night Visitor“ (Stockholm/UID/Universal)
Ausnahmsweise ist selbst die rastlose Anna Ternheim mal angekommen. Vorübergehend zumindest“, stellt Jörg Feyer in seiner Rezension fest, nachdem er ihr dieses wundervolle, ruhige, in Nashville aufgenommene Album gehört hat. Dem ist wenig hinzuzufügen. Das Album läuft ebenfalls in unserem Player.
>>>> Unsere Videopremiere von „The Longer The Waiting, The Sweeter The Kiss“

U2 – „Achtung Baby“ (Achtung Baby 20th Anniversary – Remastered)
“Making ‚Achtung Baby‘ was the reason we’re still here now…“, sagt Bono von U2 im Trailer zur Davis Guggenheim Dokumentation „From The Sky Down“, die anlässlich des zwanzigsten Jubiläums von „Achtung Baby“ gedreht wurde und der Super Deluxe und Über Deluxe Version von „Achtung Baby“ beiliegt. Über das Album muss man wohl kein weiteres lobendes Wort mehr verlieren (obwohl wir es in Kürze in einer ausführlichen Rezension noch mal tun werden und es in unserer Titelstory vor zwei Monaten getan haben). Die Remastered-Songs laufen im simfy-Player.
>>>> Szene mit Larry aus „From The Sky Down“
>>>> Szene „We Want To Be In The Band“ aus „From The Sky Down“

Brian Wilson – „In The Key Of Disney“ (EMI)
Die Paarung dieser beiden Entertainment-Monolithen klingt nur im ersten Moment seltsam, bei genauerem Hinhören ergibt sie doch absolut Sinn: Beach Boy Brian Wilson, manisch-verschwenderisches Pop-Genie, interpretiert Songs aus den Filmen der Traumfabrik von Walt Disney neu – von einem Lied aus „Schneewittchen und die Sieben Zwerge“, dem ersten Disney-Film aus dem Jahr 1937, bis hin zu Material des jüngsten Kassenschlagers „Toy Story 3“. Die Songs laufen im simfy-Player.
 

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