1. Dezember 1993: VIVA geht auf Sendung

Los ging’s mit „Zu geil für diese Welt“ von den Fantastischen Vier – damit nahm die damals in Köln ansässige „Videoverwertungsanstalt“, kurz VIVA, ihren Sendebetrieb am 1. Dezember 1993 auf. Obwohl dieser Name zuvor schon für zwei Medienflops herhalten musste – sowohl eine RTL-Sendung als auch eine Frauenzeitschrift waren damit gnadenlos baden gegangen – wurde er beibehalten. Nach eigenen Angaben brauchte VIVA nur ein Jahr, um den internationalen Konkurrenten MTV in der deutschen Zuschauergunst zu überflügeln. Und gern erinnert man sich an die anarchischen Anfangstage, in denen Stefan Raab offenbar bedröhnt und mit Sonnenbrille seine auf Schaukelpferden sitzenden Gäste zur Schnecke machte. Auch für andere, inzwischen etablierte Medienfiguren erwies sich VIVA als Sprungbrett: Heike Makatsch und Jessica Schwarz, Oliver Pocher und Charlotte Roche, Minh-Khai und Sarah Kuttner begannen hier das mediale Schaulaufen. Inzwischen hat der große Konkurrent MTV den Videokanal, der zu seinen besten Zeiten zur Senderfamilie ausgebaut werden sollte und mit VIVA Zwei zumindest einen Ableger bekam, bekanntermaßen geschluckt. Das heutige Programm aus Trash- und Dating-Shows lässt nur einen Schluss zu: Musik allein, ursprünglich der Beweggrund allen Tuns, war langfristig wohl zu geil für diesen Kanal.

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