Serie der Woche: „The Franchise“
Daniel Brühl scheint Spaß zu haben in der überdrehten Satire auf Hollywoods Blockbuster-Industrie.
„Ich bin ein seltsamer, schwieriger Typ“, sagt der Regisseur mit starkem deutschem Akzent, „wenn sie einen wollen, der am Wochenende sein Auto wäscht, anschließend mit seiner Frau Hähnchenschlegel isst und dann ein Bad nimmt, hätten sie Ron Howard engagieren sollen.“ Dieser Exzentriker, der mal eine Goldene Palme gewonnen hat, sich für Rainer Werner Fassbinder hält, aber aus irgendeinem Grund ausgewählt wurde, einen Superhelden-Film namens „Tecto“ zu inszenieren, ist das nicht einzige Problem des sich ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs befindenden Regieassistenten Daniel.
Dieser muss sich auch mit gealterten Theaterstars, unterforderten Oscar-Gewinnerinnen, einem Hauptdarsteller, der glaubt, sich in ein Schaf zu verwandeln, einem Studioboss, der ständig neue Budget-Cuts verkündet, und seiner Ex herumschlagen, die zufällig auch die neue Produzentin des Films ist. Man ahnt: „The Franchise“ ist eine herrlich überdrehte Satire auf Hollywoods Blockbuster-Industrie, bei der Daniel Brühl, der ja tatsächlich schon Teil des Marvel-Superheldenkosmos war, als Regie-Snob viel Spaß zu haben scheint. (Sky)