Trump-Regierung verwirft Plan zur Begrenzung von Salmonellen in Geflügel

Make America sick again: Laut CDC verursachen Salmonellen in den USA jedes Jahr 1,35 Millionen Infektionen.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Die Trump-Regierung macht einen Vorschlag aus der Biden-Ära rückgängig, der Geflügelunternehmen verpflichtet hätte, Salmonellen in ihren Produkten zu begrenzen, um Lebensmittelvergiftungen zu verhindern.

Rückzug eines zentralen Lebensmittelsicherheitsplans aus der Biden-Ära

Nachdem das Landwirtschaftsministerium nach eigenen Angaben 7.000 Kommentare zu der vorgeschlagenen Regelung erhalten hatte – darunter von Interessengruppen wie der Geflügel- und Fleischindustrie, Kongressabgeordneten und einem Risikobewertungsunternehmen – hat das USDA den Plan „zur weiteren Bewertung seines Ansatzes zur Bekämpfung von Salmonellenerkrankungen im Zusammenhang mit Geflügelprodukten“ zurückgezogen.

Ziel der Biden-Regierung: Reduzierung von Salmonellenerkrankungen um 25 %

Die Biden-Regierung hatte sich laut einer Bekanntmachung im Bundesregister zum Ziel gesetzt, Salmonellenerkrankungen um 25 Prozent zu reduzieren. Und zwar, indem Geflügelunternehmen, die Hühner- oder Putenprodukte verkaufen, verpflichtet werden, den Gehalt an Salmonellenbakterien unter einem bestimmten Grenzwert zu halten. Und außerdem auf sechs gefährliche Salmonellenstämme zu testen. Bei Überschreitung des Grenzwerts oder Nachweis eines der Stämme würden die Geflügelprodukte aus dem Verkehr gezogen und zurückgerufen werden.

Jedes Jahr gibt es in den Vereinigten Staaten über 1,3 Millionen Salmonelleninfektionen, heißt es in der Mitteilung, wobei diese Zahl in den letzten zwei Jahrzehnten unverändert geblieben sei.

Gründe für die hohe Zahl an Salmonelleninfektionen in den USA

Am Freitag behaupteten Lebensmittelbeamte, der vorgeschlagene Plan würde kleine Geflügelproduzenten und -verarbeiter „übermäßig belasten“. Un sie erklärten, das USDA werde „prüfen, ob die aktuellen Salmonellenvorschriften aktualisiert werden sollten“.

Einfluss der Geflügelindustrie auf politische Entscheidungen

Das Amtseinführungskomitee von Präsident Donald Trump erhielt eine Rekordsumme an Bargeld. Wobei ein erheblicher Teil davon von Pilgrim’s Pride stammte. Das Geflügelunternehmen war mit 5 Millionen Dollar der größte Spender für Trumps Amtseinführungskomitee.

Zwei Führungskräfte des Unternehmens – CEO Fabio Sandri und Kendra Waldbusser, Leiterin der Abteilung für Lebensmittelsicherheit und Qualitätssicherung – sind neben vielen anderen Führungskräften im Vorstand des National Chicken Council vertreten. Einer Lobbygruppe, die das USDA aufgefordert hat, den vorgeschlagenen Plan zurückzuziehen. Und außerdem „alternative Ansätze zur Bekämpfung von Salmonellen in rohen Geflügelprodukten zu prüfen“.

Kartellvergehen und Millionenstrafen in der Geflügelbranche

Das Unternehmen erklärte sich im vergangenen Jahr bereit, eine Kartellstrafe in Höhe von 100 Millionen Dollar zu zahlen. Weil es sich mit anderen Lebensmittelunternehmen abgesprochen hatte, um Hühnerzüchter unterbezahlt zu halten.