Roger Daltrey: Ritter der Rockmusik
Das britische Königshaus ließ sich nicht lumpen. Neben dem Sänger von The Who wurden auch Steve Winwood und 10cc-Mastermind Glenn Gouldman geehrt
Es regnet Orden bei den „King’s Birthday Honours“. Am Samstag (14. Juni) hat der britische König Charles im Rahmen seines Sommer-Geburtstages verdiente UK-Persönlichkeiten zu „Dames“ und „Knights“ geschlagen.
Dauerhaftes Engagement im „Teenage Cancer Trust“
Unter den Ausgezeichneten sind Who-Sänger Roger Daltrey und Musical-Star Elaine Paige; neben Steve Winwood, 10cc-Sänger Glenn Gouldman, Schauspieler Gary Oldman oder Fußballer David Beckham. Insgesamt gibt es nun 19 neue Sirs und 21 „damehoods“.
Das biologische Wiegenfest von Charles ist der 14. November. Doch aus repräsentativen Gründen im Hinblick auf Ehrungen und Feierlichkeiten bei milden Temperaturen hatte die Monarchie einen zweiten eingeführt. Auch Queen Elizabeth nahm die „Trooping the Colour“-Parade stets beim „Queen’s Birthday” im Juni ab.
Roger Daltrey erhielt einen „CBE“- Orden nicht nur für seine Verdienste in der Popmusik, sondern auch für sein dauerhaftes Engagement im „Teenage Cancer Trust“, der auf beiden Seiten des Atlantiks über 50 Millionen Dollar für Kinder mit Krebsleiden gesammelt hat.
CBE steht für „Commander of the Order of the British Empire”, die dritthöchste Stufe im traditionellen UK-Auszeichnungs-System. „Eine wunderbare Ehre für mich und vor allem für den Teenage Cancer Trust“, schrieb der frisch gekürte „Sir“ Daltrey via Social Media. „Ich nehme diese Auszeichnung nicht nur für mich selbst an, sondern auch im Namen all der unbesungenen Helden, die mit ihrer Energie dazu beigetragen haben, die Stiftung zu dem Erfolg zu machen, die sie geworden ist.“
„Sir Roger ist ein ewiger Quell der Inspiration“
In einer separaten Erklärung fügte er hinzu: „Irgendwie seltsam… Ein Traum, der für mich wahr wird. Gerade deshalb, weil die Stiftung mir so viel bedeutet.“
Beste Grüße an den neuen Ritter kam von den Bandkumpels von The Who: „Sir Roger ist ein ewiger Quell der Inspiration. Wir grüßen ihn und alle anderen Geehrten aus der Welt der Musik und der kreativen Künste dafür, dass sie unser Leben mit ihrer brillanten menschlichen Kunstfertigkeit und ihren Leistungen bereichern.“
Steve Winwood wiederum, Ex-Sänger der Spencer Davis Band, von Traffic und Blind Faith bekam einen „MBE“ verliehen, was ihn zum „Member of the Order of the British Empire“ macht.
„Ich bin unheimlich dankbar, dass meine Verdienste um die Musik gewürdigt werden“, so Winwood. „Ich bin ein stolzer Verfechter der britischen Kultur und Werte und fühle mich sehr geehrt, auf diese Weise belohnt zu werden, und möchte all jenen danken, die die Empfehlung ausgesprochen haben, und all jenen, die meine Musik über die Jahre hinweg unterstützt haben.“
Als die Beatles im Oktober 1965 jeweils einen „MBE“ angeheftet bekamen, war die Zeremonie im Buckingham Palace noch eine Sensation. Bis dato wurde der Orden vornehmlich an Kriegsveteranen vergeben. John Lennon gab seinen MBE im Jahr 1969 aus Protest gegen die Kriege in Biafra und Vietnam zurück. Die anderen drei Beatles behielten ihre MBEs, wobei Paul McCartney 1997 „höherrangig“ zum Ritter geschlagen wurde, Ringo Starr wurde 2018 die gleiche Ehre zuteil.