Bad Bunny wagt den Aufstand gegen Trump
Bad Bunny nutzt Tonaufnahme mit Trump-ähnlicher Stimme für pro-migrantische Botschaft in „Nuevayol“-Video.
In seinem neuen Musikvideo zu „Nuevayol“ ehrt Latin-Superstar Bad Bunny die puerto-ricanische Diaspora. Und sendet eine eindringliche, einwanderungsfreundliche Botschaft.
Eine politische Botschaft zur rechten Zeit
Gegen Ende des Videos ertönt aus einem Radio im Siebzigerjahre-Stil eine Stimme, die stark an Donald Trump erinnert, mit den folgenden Worten: „Ich habe einen Fehler gemacht. Ich möchte mich bei den Einwanderern in Amerika entschuldigen. Ich meine in den Vereinigten Staaten. Und ich weiß, dass Amerika der ganze Kontinent ist. Ich möchte sagen, dass dieses Land ohne die Einwanderer nichts ist. Dieses Land ist nichts ohne Mexikaner, Dominikaner, Puerto Ricaner, Kolumbianer, Venezolaner, Kubaner.“ (Rolling Stone kontaktierte Bad Bunnys Team, um zu klären, ob die Stimme tatsächlich Donald Trump darstellen soll.)
Es ist eine kraftvolle Botschaft in einer Zeit, in der Einwanderer in den USA zunehmend durch die Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) ins Visier genommen und abgeschoben werden. Am Donnerstag verabschiedete der Kongress Trumps sogenanntes „Big Beautiful Bill“, das ICE mit 10.000 neuen Beamten und 100.000 zusätzlichen Haftplätzen erheblich stärkt. Anfang dieser Woche stellte die Trump-Regierung eine neue Hafteinrichtung für Einwanderer in Florida vor, die sie „Alligator Alcatraz“ nennen.
Das ist nicht das erste Mal, dass Bad Bunny ICE kritisiert. Im Juni prangerte der Latin-Star ICE an. Er teilte ein Video, das ICE-Beamte zeigt, wie sie eine Gruppe Menschen auf der Straße festnehmen. „Diese Hurensöhne sind in diesen Autos, RAV-4s“, sagt Bad Bunny in dem Video auf Spanisch über Aufnahmen, die zeigen, wie Strafverfolgungsbeamte Personen in nicht gekennzeichnete Fahrzeuge auf der Avenida Pontezuela in Carolina, Puerto Rico bringen. „Sie sind hierhergekommen, Hurensöhne, anstatt die Leute in Ruhe zu lassen und zu arbeiten.“
Wiederholt Kritik an Trump
Das Musikvideo zu „Nuevayol“ ist nicht das erste Mal, dass sich Bad Bunny öffentlich gegen Trump stellt. Im vergangenen Herbst, mitten im Präsidentschaftswahlkampf 2024, teilte der Star ein kraftvolles Video zur Unterstützung seiner Heimat. Weil der Komiker Tony Hinchliffe das US-Territorium bei einer Trump-Kundgebung als „Müll“ bezeichnet hatte.
Bad Bunnys Stolz auf Puerto Rico ist unerschütterlich. Anfang dieses Jahres veröffentlichte der Latin-Superstar ein Album, das eine Vielzahl karibischer Genres feiert, Debí Tirar Más Fotos. In einem Interview mit dem Rolling Stone beschrieb Bad Bunny seine furchtlose Herangehensweise an politische Themen in seiner Musik. „Die Leute sind es gewohnt, dass Künstler groß und Mainstream werden. Und sich zu solchen Dingen nicht äußern. Oder wenn doch, dann auf eine extrem vorsichtige Weise“, sagte er. „Aber ich werde sprechen. Und wer das nicht mag, muss mir nicht zuhören.“