Alena Makeeva: „Wenn ich die Chance habe, den Traum von jemandem zu erfüllen, dann mache ich das“

In einem seltenen Interview gibt Till Lindemanns „Casting-Direktorin“ Alena Makeeva Einblicke in ihr „Berufsleben“

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Die „Casting-Direktorin“ Till Lindemanns, Alena Makeeva, hat einen Einblick in ihr „Berufsleben“ gegeben, dass sich, auch zwei Jahre nach dem Rammstein-Skandal, noch immer um dem Sänger zu drehen scheint.

Das Schweigen zur Causa Lindemann

In Frankreich haben Journalisten der „Welt“ die Russin zum Interview getroffen. Alena Makeeva gibt nicht viel von sich preis, verrät ungewollt zwischen den Zeilen aber, dass sie die Dinge möglicherweise ein wenig zu sehr auf die leichte Schulter nimmt. Angesprochen auf ihr Rekrutierungssytem als „Casting-Direktorin“, sagt sie: „Ich glaube daran, dass wenn man anderen etwas Gutes tut, das auch irgendwann zu einem selbst zurückkommt. Wenn ich die Chance habe, den Traum von jemandem zu erfüllen, dann mache ich das.“

Über die Causa Till Lindemann, dem von mehreren Frauen grenzüberschreitendes Verhalten vorgeworfen wurde, will Makeeva nicht sprechen. Aus „rechtlichen Gründen“. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Lindemann noch 2023 eingestellt.

In dem „Row Zero“-System käme Makeeva jedoch eine entscheidende Rolle zu.

Rammstein gaben nach Aufkommen der Missbrauchsvorwürfe 2023 den Rauswurf Makeevas, die wie ein Partygirl auftritt, bekannt. Tatsache ist aber, dass Alena Makeeva bei den Solo-Konzertreisen Lindemanns ab und an zum Tour-Tross zu gehören scheint.

Vom Fan zur „Casting-Direktorin“

Allem Anschein nach hat sie sich aus Liebe zu Rammstein für den Job als „Casting-Direktorin“ qualifiziert. Schon als Jugendliche sei Rammstein ihre Lieblingsband gewesen. „Ich hatte ein Poster von dem ‚Sonne‘-Musikvideo in meinem Zimmer hängen“, sagt sie zur „Welt“. „Da habe ich das Gesicht der Schauspielerin mit einem Foto von mir überklebt“, sagt sie weiter.

Dann kamen die ersten Konzerte russischer Rockbands. Alena Makeeva begann eine Laufbahn als Frau, die gerne backstage abhängen würde – bei den Stars. Im russischen Boulevard sei sie als „Groupie“ berühmt geworden.

Wie Alena Makeeva zu Protokoll gibt, führe sie ihr „Casting“ auch per Handy durch. Sie hätte diesbezüglich Tausende ungelesene Nachrichten – anscheinend von „Bewerberinnen“.

Einladung zu privater After-Party: Vorwürfe gegen Till Lindemann beim Hellfest

Die von der französischen Seite „Mediapart“ gesammelten Aussagen auf dem diesjährigen Hellfest  erinnern an bereits bekannte Vorwürfe gegen den Sänger. Seit 2023 berichten junge Frauen, sie seien auf Partys eingeladen worden, auf denen sich grenzüberschreitende Situationen entwickelt hätten.

Stimmen von Festivalbesucherinnen

„Mediapart“ habe dabei mit mehreren Frauen gesprochen. Eine 35-Jährige war als Ausstellerin auf dem Festivalgelände, als sie gegen 22:30 Uhr von einer „eleganten Frau in Schwarz mit orientalischem Akzent“ angesprochen wurde. Diese habe sie gefragt, ob sie Fan von Rammstein sei, und lud sie zu einer Party ein. Die Formulierung: „Es geht darum, Spaß zu haben und ihm Gesellschaft zu leisten.“

In einem kurzen Post auf ihrem Instagram-Account, der Mediapart vorliege, bestätigt die Freundin der Ausstellerin, dass auch sie angesprochen worden sei: „Eine Frau kam zu uns, nachdem sie mehrere andere junge Frauen getroffen hatte und bevor sie zu anderen ging. […] Sie erzählte uns, dass sie für Till attraktive junge Frauen suchte. […] Ich bin bei weitem nicht die Einzige, die zu dieser After-Party eingeladen wurde.“