Heinz Rudolf Kunze

„Angebot und Nachfrage“

Meadow Lake/Believe (VÖ: 12.9.)

Austarierte Ambivalenzen, Blick zurück und nach vorn.

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Oder: Friedensangebot und Nach-Fragen. Nach 46 Alben und auf der Zielgeraden der Karriere möchte Heinz Rudolf Kunze noch einiges klären, mit den Fans und auch sonst. 17 Lieder, über 60 Minuten Spielzeit. Diesmal: Klartext, keine naiven Vorlagen für bösartige Aneignung von rechts. Ambivalenzen tariert er denkseriös aus (etwa in „Sie sind Migranten“), er singt aber auch voller Leidenschaft gegen den ideologischen Bullshit aus dem eigenen Lager („Jeder Tote einer zuviel“).

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Er bleibt angefasst, erschüttert und wütend im Hier und Heute trotz melancholischer Blicke in den Rückspiegel (etwa: „Das was niemals war“). Und er macht sich seinen Reim: Für ihn beginnt alles mit „Freundlichkeit“ und Liebe. Klingt nach Poesiealbum, ist aber ein kluger Beitrag zu einem besseren Miteinander auf jeder Ebene. Mag sein, die Wörter donnern, der Sound ist eigen. So war das aber auch bei den lodernden Liedern des jungen Dylan. Respekt, Alter

Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 9/2025.