Freddie Mercury wäre laut angeblicher Tochter entsetzt von „Bohemian Rhapsody“

Die angebliche Tochter zerreißt „Bohemian Rhapsody“: Das Biopic hätte Freddie Mercury entsetzt.

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Die angebliche Tochter von Freddie Mercury hat schwere Kritik an der Filmbiografie „Bohemian Rhapsody“ geübt. Den Queen-Frontmann, so sagt sie, hätte der mehrfach oscarprämierte Film aus dem Jahr 2018 „echt entsetzt“.

Die Frau, deren Existenz erst Anfang dieses Jahres von Biografin Lesley-Ann Jones in ihrem Buch „Love, Freddie“ öffentlich gemacht wurde, erklärt, dass die Produktion „voller Erfindungen“ sei. Besonders störe sie das Spiel von Rami Malek, der den Sänger verkörperte: Malek habe in der Rolle nicht gelächelt und keinerlei Lebensfreude gezeigt. Auch die Art, wie Freddies AIDS-Diagnose behandelt wurde, hält sie für faktisch fehlerhaft.

Die Zeitung „The Sun“ zitiert sie mit den Worten: „Freddie wäre von dem Film entsetzt gewesen. Es hätte ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Dieser Film zeigt eine Version von ihm, die so weit von der Wahrheit entfernt ist.“

Freddie Mercury hätte dem Film nicht zugestimmt

Laut ihrer Darstellung hätte Mercury den Film niemals zugelassen, wenn er selbst nicht kreativ daran beteiligt gewesen wäre. Die Frau behauptet, 1976 aus einer Affäre zwischen Mercury und der Partnerin eines engen Freundes entstanden zu sein. Sie habe sich zu Wort gemeldet, um „einen Film, der voller Erfindungen ist“, zu korrigieren.

Die Medizinerin erzählte Jones zudem, sie habe eine enge Beziehung zu dem „Radio Gaga“-Sänger gepflegt und von ihm 17 Tagebücher aus dem Jahr 1976 erhalten, die sie privat halten wolle. Außerdem kritisierte sie „die Queen-Maschinerie“ dafür, dass die Band nach Mercurys Tod von seinem Vermächtnis profitiere.

Gibt es die Tochter überhaupt?

Widerspruch kam von Mary Austin, Mercurys engster Vertrauterin und langjähriger Freundin. Sie sagte der „Sunday Times“: „Freddie war super offen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er so ein freudiges Ereignis vor mir oder anderen Menschen, die ihm nahestanden, geheim halten wollte oder konnte … Die Wahrheit ist, dass ich einfach nicht die Hüterin eines solchen Geheimnisses bin. Ich habe nie von einem Kind oder von Tagebüchern gewusst. Wenn Freddie tatsächlich ein Kind gehabt hätte, ohne dass ich davon wusste, wäre das für mich total überraschend.“

Austin hatte bereits zuvor erklärt, sie halte es für „erstaunlich“, wenn Mercury ein Kind gezeugt hätte, ohne dass sie davon erfahren hätte. Die angebliche Tochter wiederum bezeichnete Austins Skepsis als niederschmetternd: „Ich bin am Boden zerstört von Mary Austins angeblicher Reaktion. Seit 34 Jahren wird die Wahrheit über Freddies Leben verdreht, verzerrt und umgeschrieben, aber sie hat nichts gesagt – mit Ausnahme ihres Kommentars zum Film ,Bohemian Rhapsody‘, den sie als ‚künstlerische Freiheit‘ bezeichnete.“

Kristina Baum schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.