Jane’s-Addiction-Klage: Perry Farrell schlägt zurück
Perry Farrell reagiert auf die 10-Millionen-Klage von Jane’s Addiction und wirft Dave Navarro „unsaubere Hände“ vor.
Zwei Monate nachdem seine eigene Band eine 10-Millionen-Dollar-Klage gegen ihn eingereicht hatte, hat Perry Farrell mit einer Gegenklage reagiert. Darin heißt es, die Gruppe „versäume es, Tatsachen vorzubringen, die einen Klagegrund darstellen“.
Farrell kontert die Klage
Laut Dokumenten, die People vorliegen, listet Farrell 35 Verteidigungsstrategien auf. Dazu gehören Vorwürfe, Navarro habe „unsaubere Hände“, es würden „keine ausreichenden Tatsachen für eine Klage“ genannt und es fehle an „zumutbarer Sorgfalt zur Minderung der angeblichen Schäden“.
Farrell betont zudem, er habe „in gutem Glauben und ohne Bosheit“ gehandelt. Er fordert die Erstattung seiner Anwalts- und Verfahrenskosten. „Unsere Klage spricht für sich selbst“, erklärte Christopher Frost, Anwalt von Navarro, Eric Avery und Stephen Perkins, gegenüber dem ROLLING STONE. „Dass Farrell so reagiert, stoppt die Klage nicht. Es zeigt vielmehr, wie stark die Vorwürfe von Dave, Eric und Stephen sind.“
Tourauftakt mit großen Hoffnungen
Die 2024er Reunion-Tour von Jane’s Addiction – erstmals seit 2010 wieder mit allen vier Gründungsmitgliedern – begann vielversprechend. „Wir spielen kleinere Clubs, haben neues Material, weniger Showeffekte und wollen atmosphärischer und experimenteller sein“, schwärmte Navarro im August 2024 gegenüber dem ROLLING STONE.
Die ersten Europa-Shows wurden gefeiert. Doch in den USA fiel Farrell durch erratisches Verhalten auf. Am 10. September 2024 in New York wirkte er kaum in der Lage zu singen, drei Tage später schlug er Navarro während „Ocean Size“ in Boston ins Gesicht. Das Video ging viral.
Ausraster und Tourabbruch
Tags darauf entschuldigte sich Farrell auf Instagram: „Mein Ausraster führte zu inakzeptablem Verhalten. Ich übernehme die volle Verantwortung.“ Doch wenige Tage später war die Tour beendet.
Im Juli verklagten Navarro, Avery und Perkins ihren Sänger wegen Körperverletzung, emotionaler Schäden, Fahrlässigkeit, Vertragsbruchs und Pflichtverletzung. „Die Band kann aufgrund der plötzlichen Gewaltausbrüche und Farrells Unfähigkeit, als Frontmann zu funktionieren, nicht mehr bestehen“, heißt es in der 36-seitigen Klageschrift.
Schwere Vorwürfe und keine Zukunft
„Das ist ein klarer Versuch, Perry zu isolieren und zu mobben“, konterte Farrells Anwalt Miles Cooley. „Die Klage kam nur, weil sie von unserem rechtlichen Vorgehen erfuhren. Sie wollen sich als ‚die Guten‘ darstellen, doch die Wahrheit sieht anders aus.“
Dave Navarro sagte im Mai zu „Guitar Player“: „Die Auseinandersetzung auf der Bühne hat das Leben der Band für immer zerstört. Es gibt keine Chance, jemals wieder gemeinsam zu spielen.“