Britischer Sender zeigt Marathon von Trumps Lügen während seines Besuchs
Channel 4 zeigt Trumps Lügen im TV, während er zu Staatsbesuch bei König Charles und Premierminister Starmer in London weilt
US-Präsident Donald Trump reist diese Woche nach London zu einem Staatsbesuch bei König Charles III. und Premierminister Keir Starmer. Der Trip sorgt bereits im Vorfeld für Kritik angesichts von Trumps zunehmend autoritärer Amtsführung in den USA. Ein britischer Sender will nun mit einem speziellen Programm dafür sorgen, dass seine Vorliebe für Lügen und Falschinformationen nicht hinter dem Pomp der Monarchie untergeht.
Channel 4 setzt auf Faktencheck
Channel 4, der 1982 gegründete öffentlich-rechtliche Sender, kündigte am Montag an, Trumps Aufenthalt mit einer Sondersendung zu begleiten. Sie dokumentiert seine zahlreichen Lügen aus den ersten Monaten seiner zweiten Amtszeit. „Trump v The Truth“ wird am 17. September ausgestrahlt. Es soll laut einer Mitteilung an „The Hollywood Reporte“ „die längste ununterbrochene Abfolge von Unwahrheiten, Falschbehauptungen und Verzerrungen sein, die je im Fernsehen gezeigt wurde“.
Die Sendung listet über 100 Lügen und Falschbehauptungen des Präsidenten auf. Versehen mit kurzen, textbasierten Faktenchecks, die den Zuschauern die Wahrheit hinter Tweets, Reden und Statements erklären.
Channel-4-Inhaltschef Ian Katz sagte dem „Hollywood Reporter“, er hoffe, das Spezialprogramm „erinnert die Zuschauer daran, wie desorientierend und gefährlich die Welt wird, wenn der mächtigste Mann der Erde kaum Respekt vor der Wahrheit zeigt. Und wenn Präsident Trump nach dem Staatsbankett einschaltet, kann er vielleicht selbst ein paar Missverständnisse aufklären.“
Rückblick: Trump und die Monarchie
Es ist nicht Trumps erster Besuch bei der britischen Krone. Bereits 2019 traf er im Rahmen eines Staatsbesuchs auf Königin Elizabeth II. Begleitet von massiven Protesten in London und einer spürbar frostigen Atmosphäre. Damals wurde berichtet, die Queen habe Trump als „sehr unhöflich“ empfunden. Dennoch verlieh der Besuch Trump internationale Legitimität. Etwas, das er nun inmitten wachsender Turbulenzen in den USA erneut zu erreichen versucht.
Trump und First Lady Melania werden am Dienstag in Großbritannien eintreffen. Am Mittwoch empfangen Prinz William und Prinzessin Kate sie auf Schloss Windsor, bevor es zum Treffen mit König Charles und Königin Camilla sowie zur Inspektion der Ehrenwache geht. Später legt Trump einen Kranz am Grab von Elizabeth II. nieder. Und nimmt am Staatsbankett teil.
Treffen mit Starmer und neue Deals
Am Donnerstag ist ein bilaterales Treffen mit Premierminister Keir Starmer angesetzt. Dabei sollen mehrere Wirtschafts- und Technologieabkommen unterzeichnet werden. Darunter Pläne für ein Dutzend neuer Atomkraftwerke sowie nuklear betriebene Rechenzentren.
Der Besuch folgt nur wenige Wochen nach einem Treffen zwischen Trump und Starmer in Schottland, bei dem Trump gleichzeitig ein neues Golfresort eröffnete. Ebenfalls finanziert aus Staatsmitteln. Während europäische Regierungschefs versuchen, den erratischen Wirtschaftskurs Trumps abzufedern, wird die Öffentlichkeit in Großbritannien ein Spektakel erwarten dürfen, wie es nur die Monarchie inszenieren kann.