Right-Winger rasten aus wegen Bad Bunny beim Super-Bowl

Rechte toben über Bad Bunny als Super-Bowl-Act 2026 – der Superstar bleibt Trumps größter Kritiker und feiert weltweiten Erfolg.

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Bad Bunny ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Der puerto-ricanische Künstler hat gerade eine ausverkaufte, einmonatige Residenz im José-Miguel-Agrelot-Coliseum in San Juan beendet, und am Sonntag überschritt sein Album „DeBÍ TiRAR MáS FOToS“ als erstes Album des Jahres 2025 die Marke von 7 Milliarden Spotify-Streams. Am selben Tag gab die NFL bekannt, dass Benito die Halbzeitshow des Super Bowl 2026 headlinen wird.

Rechte empören sich über Auftritt

Es wird laut, es wird lateinamerikanisch, es wird (größtenteils) auf Spanisch sein – und es treibt Rechte schon jetzt in den Wahnsinn.

Prominente Republikaner fürchten, dass Bad Bunny im Februar Präsident Donald Trump und seine Angriffe auf Einwanderer thematisieren könnte – und sie womöglich Untertitel einschalten müssen.

Anfang des Monats hatte Bad Bunny die US-Termine seiner Tour „DeBÍ TiRAR MáS FOToS“ abgesagt. Grund: die Sorge, dass große Versammlungen von Latinos im Visier der Anti-Einwanderungs-Politik der Trump-Regierung stehen könnten. „Es war das Thema – dass ICE verdammt nochmal draußen vor meinem Konzert stehen könnte. Wir haben viel darüber gesprochen und uns große Sorgen gemacht“, sagte er.

Die Ankündigung, dass ein offener Trump-Kritiker beim größten Musikevent des Jahres auftritt, sorgte sofort für wütende Reaktionen in der MAGA-Basis.

Verschwörungstheorien und Beleidigungen

„Die NFL zerstört sich Jahr für Jahr selbst“, schrieb der rechte YouTuber Benny Johnson auf X. „Massiver Trump-Hasser. Anti-ICE-Aktivist. Keine Songs auf Englisch.“

Der Verschwörungstheoretiker Jack Posobiec deutete sogar an, Ex-Präsident Barack Obama habe die Auswahl gesteuert – über Jay-Z und dessen Firma Roc Nation, die den NFL-Halbzeitshow-Vertrag hält.

Kommentator Greg Price kritisierte: „Die NFL wählt Bad Bunny, obwohl er gerade gesagt hat, er würde nicht mehr in den USA auftreten, weil ICE illegale Einwanderer deportiert.“

Kritik an Sprache, Stil und Auftreten

Andere griffen Bad Bunny stilistisch an: Der Account „Redheaded Libertarian“ nannte ihn einen „dämonischen Marxisten“, Podcasterin Trish Regan beklagte vulgäre Texte in Spanisch und Englisch.

Das rechte Profil „End Wokeness“ störte sich an einem „Harper’s Bazaar“-Fotoshooting, in dem Bad Bunny einen Rock trug. Kommentator Mario Nawfal spottete: „Vielleicht sollte jemand der NFL sagen, dass der durchschnittliche Zuschauer in Des Moines kein fließendes Reggaeton spricht.“

Filmemacher Robby Starbuck kritisierte, dass Bad Bunny ein Video gegen Trump veröffentlicht und Auftritte in den USA wegen ICE abgesagt habe: „Die meisten seiner Songs sind nicht mal auf Englisch. Das ist keine Wahl, die Fans vereint, sondern spaltet.“

Realität kontra rechte Empörung

Die Wahrheit: Die Zustimmung zu Trumps harter Einwanderungspolitik sinkt, während ICE weiter autoritäre Methoden anwendet. Latein- und Südamerika zählen zu den größten Wachstumsregionen der NFL. Und Bad Bunny ist – ob es den Rechten gefällt oder nicht – einer der populärsten Künstler der Welt.

Nikki McCann Ramirez schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil