ROLLING STONE Beach: Warum wir uns auf Billy Nomates freuen
Am Wochenende des 21. und 22. November steigt der ROLLING STONE Beach, unser großes Indoor-Festival. RS-Chefredakteur Sebastian Zabel erklärt hier, warum er sich auf Billy Nomates freut.
Sleaford Mods, war mein erster Gedanke, als ich Billy Nomates zum ersten Mal hörte. Und ein Gig der Sleaford Mods sei tatsächlich die Initialzündung für sie gewesen, erzählte Billy Nomates später in einem Interview. So viel Energie, so viel Lakonie in ihren Songs! Die erste Single der heute 35-jährigen Sängerin hieß schlicht „No“.
Dass Billy Nomates nun am Festivalfreitag beim ROLLING STONE Beach auftritt, ist ein großes Glück. Live erinnert sie eher an eine Kreuzung aus Chrissie Hynde und Iggy Pop als an die grantelnden Stoiker Sleaford Mods. Zumal Nomates aktuelles, drittes Album „Metalhorse“ nicht nur melodiöser klingt und ihr signature Sprechgesang immer öfter zu einer Singstimme wird, sondern auch, weil sie nicht mehr alles allein macht und nun eine Band an Bord hat. Auf einem ihrer neuen Songs („Dark Horse Friend“) singt sie übrigens mit mit Hugh Cornell im Duett – und dazu gibt es tatsächlich eine anrührende Geschichte: Nomates verstorbener und in dem Stück thematisierter Vater war großer Fan und wurde in einem Stranglers-T-Shirt beerdigt.
Die als Tor Maries in Leicester geborene Sängerin hat lange Anlauf genommen, sich in Bands versucht, frustriert wieder aufgegeben. Und dann ein Debutalbum, produziert von Portisheads Geoff Barrow, veröffentlicht, dass mich damals vor fünf Jahren komplett abgeholt hat. Die Wut, die aus direkt ihren ersten Zeilen spricht: He knows the codes to crack / He watches me break my back – sie ist in all ihren Songs spürbar.
Sie begann als Punk mit Keyboard, jetzt ist sie Bandleaderin. Die DIY-Schärfe ist geblieben, das Songwriting hat heute nicht mehr nur Fäuste, auch Flügel.
Billy Nomates tritt am Festival-Freitag auf. Mehr Infos zum ROLLING STONE Beach findet ihr hier.