Female* Producer Prize 2025: Diese Frauen verändern die deutsche Musikwelt

Sechs Gewinner:innen wurden beim Female* Producer Prize 2025 ausgezeichnet. Sie sollen neue Maßstäbe für Frauen in Musikproduktion und Songwriting setzen – hier alle Details

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Produzent:innen und Songwriter:innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Songs oder Alben. Dennoch sind Frauen und non-binäre Personen in der Musikindustrie nach wie vor stark unterrepräsentiert. Umso wichtiger ist es, jene Produzent:innen zu würdigen, die sich mit herausragenden Beiträgen an die kreative Spitze gearbeitet haben. Solche Persönlichkeiten haben Sony Music und Music Women* Germany am 14. Oktober mit dem Female* Producer Prize geehrt. In der Fotografiska in Berlin wurden drei außergewöhnliche Produzent:innen und drei visionäre Songwriter:innen ausgezeichnet. Dies soll, so die Veranstaltenden, ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit von FLINTA*-Personen und Vielfalt in der Musikproduktion setzen.

Kreative FLINTA*-Stimmen honorieren

Erstmals werden in diesem Jahr neben drei Produzent:innen auch drei Songwriter:innen geehrt. In der Kategorie „Music Production“ gewannen Ylva Brandtsegg, Hanna Leess und Nini Nutsubidze, in der Kategorie „Songwriting“ setzten sich DEVADO, VAVUNETTHA und Morea durch. Die Gewinner:innen wurden von einer Jury mit Vertreter:innen aus verschiedenen Bereichen der Musikindustrie ausgewählt.

Laut den Veranstaltenden erreichte die Zahl der Bewerbungen in diesem Jahr einen neuen Rekord: 2025 bewarben sich insgesamt 280 Personen. In Summe verzeichnete der Award, den es seit 2022 gibt, in den vergangenen Jahren somit knapp 800 Bewerbungen.

Female* Producer Prize
Der Female* Producer Prize bietet seinen Gewinner:innen Workshops an.

FLINTA*-Personen in Produktion und Songwriting massiv unterrepräsentiert

Sowohl im Bereich Music Production als auch im Bereich Songwriting sind FLINTA*-Personen weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Eine Auswertung der Billboard-Hot-100-Year-End-Charts 2024 zeigte, dass der Anteil von Produzentinnen lediglich 5,9 Prozent betrug, während unter den Songwriterinnen 18,9 Prozent vertreten waren.

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„Der Female* Producer Prize hat sich in den letzten Jahren als Plattform und Sprungbrett für unterrepräsentiertes Talent fest etabliert“, sagte Christoph Behm, CEO Sony Music GSA. „Wir sind stolz, das vierte Jahr in Folge gemeinsam mit unserem Partner Music Women* Germany diesen wichtigen Preis verleihen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinnerinnen!“

Weibliche Talente fördern

Der Gewinn umfasst laut den Veranstaltenden fortlaufende Unterstützung für Produzentinnen und Songwriterinnen. Am Tag der Verleihung fanden in den Sony Music Circle Studios in Berlin mehrere Workshop-Sessions für die Gewinnerinnen statt. Zudem erhalten sie ein Förderpaket von der Initiative Musik und dem SAE Institute sowie eine Einladung zu einem dreitägigen Songwriting Camp von Sony Music Publishing, um neue Songs für Artists zu komponieren.

Sichtbarkeit schaffen, Einfluss ermöglichen

„Der Female* Producer Prize schafft nicht nur Sichtbarkeit für unterrepräsentiertes Talent, sondern öffnet auch Türen. Seit meinem Sieg im letzten Jahr wurde ich häufiger zu Produktionen eingeladen und fühle mich als Musikschaffende gesehen. Was als kleiner Schritt mit einer Bewerbung begann, führte zu Möglichkeiten, die ich mir nie hätte vorstellen können“, sagte Philo Tsoungui, Gewinnerin des Female* Producer Prize 2024 und Jury-Mitglied 2025, laut Pressemitteilung.

„Es ist spannend zu hören, wie viel Talent und Kreativität im deutschen Musikmarkt steckt. Ich finde, uns fehlt vor allem der Einfluss von Frauen in der Musikproduktion“, ergänzte Nico Rebscher, Produzent, Songwriter und Jury-Mitglied.

Anerkennung tut gut, das finden auch die Gewinnerinnen der vergangenen Jahre. Das meint auch YUKI, die den Preis im vergangenen Jahr gewann: „Der Produzent:innenpreis ermutigt Produzentinnen und nicht-binäre Produzentinnen, auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen, darauf aufzubauen, nach Vorbildern zu suchen und selbst zu einem zu werden.“

Geraldine Hutt