Ultravox

„The Collection“

Chrysalis (VÖ: 5.12.)

Umfassende Werkschau der Londoner New Romantics.

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Mit Best-ofs ist es so eine Sache. Mal bieten sie einen ergiebigen Überblick, mal verkommen sie zu einer dekadenten Resterampe. „The Collection“ von Ultravox landete 1984 irgendwo dazwischen. Symptomatisch für die Band, der nie der Sprung in den Mainstream beschieden war. Während die Musikpresse sie als oberflächliche New Romantics abschrieb, widmeten sie sich verqueren Experimenten. Sänger John Foxx strebte nach Kraftwerk und Kakofonie, bis er Ultravox 1979 verließ.

Als erweiterte Ausgabe ist „The Collection“ essenziell – weit mehr als nur ein ergiebiger Überblick

Erst seinem Nachfolger Midge Ure gelang es, aus der Tiefgründigkeit gleißende Songperlen zu fischen. Die motorische Hymne „Dancing With Tears In My Eyes“ etwa. Die in Geigen badende Elegie „Reap The Wild Wind“, produziert von George Martin. Oder das nebelhafte „Vienna“, in dem New Wave und Film noir kollidieren. „The Collection“ versammelte die wichtigsten Singles aus der Ure-Ära und ergänzte sie um den bisher unveröffentlichten, zappeligen Synth-Singalong „Love’s Great Adventure“. Das verlockend zugängliche Resümee wurde zur erfolgreichsten Platte der Band.

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Jetzt erscheint „The Collection“ als üppig bestücktes Boxset im LP-Format, samt Booklets und Blu-rays mit unzähligen Musikvideos. Besonders lohnend sind die CDs, die alles beinhalten, was Ultravox auszeichnet: aalglatte New-Wave-Nummern und kunstvolle Klangabenteuer, wie die B-Seiten „Herr X“ oder „Break Your Back“. Und weil die Band einst die Kunst der Maxi-Singles perfektionierte, gibt es noch extralange Remixe von Steven Wilson, Midge Ure und Blank & Jones dazu. Als erweiterte Ausgabe ist „The Collection“ essenziell – weit mehr als nur ein ergiebiger Überblick.

Diese Review erscheint im Rolling Stone Magazin 1/2026.