Avicii: Ex-Manager reicht Klage ein – „habe erheblichen Schaden erlitten“

Ash Pournouri verklagt Aviciis Nachlass wegen Netflix-Doku und Büchern. Er sieht sich diffamiert und fordert rechtliche Aufklärung.

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Aviciis ehemaliger Manager Ash Pournouri hat Klage gegen den Nachlass des verstorbenen schwedischen DJs eingereicht. Er wirft der 2016 erschienenen Netflix-Dokumentation „Avicii: True Stories“, dem Buch „Tim: The Official Biography of Avicii“ aus dem Jahr 2021 sowie dem 2024 veröffentlichten Werk „Avicii: The Life and Music of Tim Bergling“ vor, ihn verleumdet zu haben.

Klage gegen Nachlass und Veröffentlichungen

Pournouri und Avicii trennten sich 2016. Laut Klageschrift wurde damals eine Vereinbarung geschlossen, die es dem DJ oder seinen Erben untersagte, öffentlich über ihre Zusammenarbeit oder die Umstände der Trennung zu sprechen. Die Dokumentation und die Bücher gehen jedoch detailliert auf diese Zeit ein und zeichnen laut Pournouri ein stark verzerrtes Bild.

„Dies geschah vor allem durch die Darstellung von Arash Pournouri als einer Person, die Tim Bergling [Avicii] rücksichtslos bis an seine Grenzen getrieben und seine Karriere zum eigenen Vorteil ausgebeutet habe“, heißt es in der beim Stockholmer Bezirksgericht eingereichten Klage, die von Billboard ins Englische übersetzt wurde. „Das Bild von Ash Pournouri, das in der Dokumentation und den Büchern vermittelt wird, ist vollkommen unzutreffend und kommt einer Rufmordkampagne gleich.“

Vorwürfe rund um Touren und Gesundheit

Avicii beendete 2016 seine Touraktivitäten, zwei Jahre vor seinem Suizid. Laut Klage erweckt die Dokumentation den Eindruck, Pournouri habe ihn trotz erheblicher psychischer Probleme dazu gedrängt, weiter aufzutreten. „Tim [Avicii] wird sterben“, sagt Pournouri an einer Stelle im Film. „Mit all den Interviews, Radiotouren und allem wird er tot umfallen.“

Pournouri räumt ein, diese Worte benutzt zu haben, betont jedoch, dass sie im Englischen falsch verstanden würden. Im Schwedischen bedeute „er wird sterben“ lediglich, dass jemand extrem aufgeregt oder überwältigt sei.

Stellungnahme auf Instagram

In einem Beitrag auf seiner offiziellen Instagram-Seite erklärt Pournouri, warum er keine andere Wahl gesehen habe, als Klage einzureichen. „Es ist das letzte Mittel“, schrieb er. „Gerichte schaffen Offenlegung, eidesstattliche Aussagen und ein offizielles Protokoll. Sie verhindern PR-Drehungen, untersagen das Editieren für Story oder Profit, zwingen Dokumente ans Licht und führen zu Ergebnissen, die auf Fakten beruhen – nicht auf bloßen Narrativen.“

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Er betont, dass es ihm nicht um Geld gehe. „Das schwedische Gerichtsverfahren erfordert einen symbolischen Schadensersatzbetrag, um ein Feststellungsverfahren zu ermöglichen“, schreibt Pournouri. „Anwaltskosten werden geltend gemacht. Obwohl ich erheblichen Schaden erlitten habe, gehen mögliche Entschädigungen direkt an wohltätige Zwecke. Ich nehme persönlich nichts an. Es geht um die Wahrheit, nicht um Profit.“

Andy Greene schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil