Eine Liberale in der Lounge

Die FDP-Vizeprasidentin des Europäischen Parlaments Silvana Koch-Mehrin hat die elektronische Musik entdeckt.

Die Musik von Tosca habe ich zum ersten Mal vor etwa zehn Jahren in einer Bar in Brüssel gehört. Mein Mann und ich haben uns gleich erkundigt, was das ist. Nach einigen Recherchen haben wir dann über !K7, das Label, auf dem Tosca veröffentlichen, eine völlig neue Welt entdeckt. Ich komme ja musikalisch eigentlich aus einer ganz anderen Richtung – 16 Jahre lang Klavierunterricht, klassische Musik, immer Opern-Abonnements… Für mich hatte ein Musikstück immer einen klaren Aufbau. Und ich fand es spannend, dass es auch anders geht. Sich auf die Stimmung von Tosca einzulassen, kann sehr entspannend sein. Bei uns zu Hause ist ja immer sehr viel los – aber wenn die drei Kinder im Bett sind, ist Zeit für die Erwachsenenmusik (lacht).

Da ich ein sehr visueller Mensch bin, erkenne ich eine Platte nur über das Cover – Künstlernamen und Titel kann ich mir nie merken. Und bei Tosca korrespondieren die Musik und das Visuelle auf eine besondere Weise. Zum Beispiel bei ihrem Album „Suzuki“: Auf dem Cover sieht man die Umrisse von zwei Bademänteln, die ohne Körper auszukommen scheinen. Das sind klare Formen und Farben, da bewegt sich nichts. Doch wenn man länger hinschaut, kann man alles Mögliche in diesem Bild erkennen. Das könnte etwa auch eine abstrahierte Blüte sein. Und die Musik auf der Platte funktioniert ganz ähnlich. Auch da kann man ganz unterschiedliche Nuancen heraushören – oder eben nur irgendwelche Hintergrundgeräusche. Je nachdem, wie sehr man sich darauf einlässt.

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