Einfach lauter sein

Mickey Jones saß an den Drums, als Dylan auf elektrische Tour ging – und ertrug die legendä-ren Pfiffe locker.

Der Beatnik

Mickey Jones, als Sie 1966 mit Dylan auf Welttour gingen – wussten Sie da eigentlich, worauf Sie sich einließen?

Ich hatte keine Ahnung von dem ganzen Ärger. Als wir ausgebuht wurden, war ich schockiert. Aber nicht lange – wir haben das nicht ernst genommen. Wir waren junge Männer, wir wussten, dass wir gute Musik machten. Wenn die Leute buhten, spielten wir einfach lauter.

Beim Konzert in Manchester soll Dylan nach dem „Judas!“-Zwischenruf zu Ihnen gesagt haben: „Play it fucking loud!“

Das werde ich jetzt mal klarstellen: Es war nicht Bob, der das gesagt hat! Scorsese hat seinen Film „No Direction Home“ nur so manipuliert, dass es so aussieht.

Wer war es denn?

Ganz einfach: Einer der Männer unserer Roadcrew, die immer neben der Bühne standen.

Waren Sie enttäuscht, als Dylan Sie nach der Tour nicht mit ins Studio nahm?

Natürlich. Aber nach seinem Unfall hat er sich eine Weile aus dem Geschäft verabschiedet, und danach lagen die Dinge einfach anders. Er rief mich noch aus dem Krankenhaus an: „Mickey, ich habe mein Motorrad zu Schrott gefahren und mich am Hals verletzt. Die Konzerte fallen aus.“ So kann’s nun mal gehen … JS

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