Abschied von Ozzy Osbourne: Umsatzstärkstes Wohltätigkeitskonzert aller Zeiten
Charity-Einnahmen aus dem Villa Park nochmals erhöht. Wie sich die Summen seit dem „Concert For Bangladesh“ entwickelt haben
Nach der Show erfolgt der Kassensturz. Demnach spielte das „Back to the Beginning“-Konzert am 05. Juli, mit dem die Hard-and-Heavy-Szene sich von Ozzy Osbourne als Live-Künstler verabschiedete, rund 200 Millionen Dollar ein. Es war das umsatzstärkste Wohltätigkeitskonzert aller Zeiten.
Laut US-Musikbiz-Magazin „Billboard“ übertraf das Einspielergebnis aus Birmingham die Summe, die bei den amerikanischen Charity-Shows „Fire Aid“ (Januar 2025) und „Farm Aid“ (seit 1985) zusammen eingenommen wurde.
Alles für den guten Zweck
In einer früheren Bilanz sprach Tom Morello von Rage Against The Machine, der im Villa Park die Rolle als künstlerischer und organisatorischer Leiter übernommen hatte, ein in einem Instagram-Post von 140 Millionen Dollar. Offenbar ist seitdem noch ein erkleckliches Sümmchen dazu gekommen. „Wir haben uns vorgenommen, nicht nur den größten Tag in der Geschichte des Heavy Metal zu schaffen“, teilte er euphorisch mit. „Wir haben eine Tonne Geld für einen großartigen Zweck gesammelt, und so viele großartige Musiker, Bands und Fans auf der ganzen Welt haben den Großen ihrer Zeit Tribut gezollt.“
Die Gelder werden, wie vorab kommuniziert, zwischen drei Organisationen aufgeteilt: Das Birmingham Children’s Hospital, das Acorn Children’s Hospice und das Parkinson-Hilfsforum Cure Parkinson’s. Diese Träger konnten durch eigenständige Verlosungen von Showtickets Bonus-Einnahmen sammeln.
Bei diesem Ranking, das sich natürlich nicht bis auf den letzten Heller verifizieren lässt, geht der Blick zurück auf das Jahr 1971. Am 20. Dezember erfanden George Harrisons und Ravi Shankar mit ihrem „Concert for Bangladesh“ das Prinzip der All-Star-Benefiz-Show. Nach dem Soli-Konzert im Madison Square Garden mit Gästen wie Bob Dylan und Eric Clapton (auf Heroin-Entzug) fand im Januar ’72 ein weitere Spendengala in London statt. Die Konzert-Tickets erbrachten aus heutiger Sicht bescheidene 250.000 Dollar. Durch die Auswertung des Live-Albums und des Dokfilms kamen bis in die 1980er etwa 12 Millionen Dollar dazu, laut UNICEF als „Dachorganisation“ der Aktion.
Live Aid und Fire Aid
Das wohl berühmteste in dieser Reihe ist „Live Aid“, das am 13. Juli 1985 im Wembley-Stadion in London und im JFK-Stadion in Philadelphia stattfand. Durch erstmaliger Satelliten-Übertragung mit rund einer Milliarde Zuschauer in 110 Ländern wohl das Publikums-König. Hier kamen rund 100 Millionen Dollar für die Hungerhilfe in Äthiopien und Sudan zusammen. Durch Langzeiteffekte wie Plattenverkäufe, etwa der Singles „ „We Are the World“ und „Do They Know It’s Christmas“ kamen weitere Millionen-Summen dazu.
Das diesjährige „Fire Aid“, zugunsten der Brandkatastrophen-Opfer im Raum Los Angeles sammelte 100 Millionen Dollar ein. Zum Vergleich „OneLove Manchester“ zugunsten der Opfer der Terror-Attacke beim 2017er-Konzert von Ariana Grande brachte es auf rund 12 Millionen Dollar Charity-Gelder.