Album 2.0: Wie Fans der Einstürzenden Neubauten im Studio ein Wörtchen mitredeten

Blixa Bargeld und seine „Selbsthilfegruppe für öffentliche Umdenker“ suchten von jeher nach neuen Wegen. Als ihr bisheriges Label Mute Records an EMI verkauft und der Vertrag mit den Einstürzenden Neubauten nicht verlängert wurde, krempelten sie die Vermarktung und den Absatz ihres neuen Albums auf links und starteten im Jahre 2002 das so genannte Supporter Project: Rund zweitausend Fans überwiesen 35 Dollar an die Band und konnten als Gegenleistung dafür via Internet den Proben beiwohnen, direkt mit der Band in Kontakt treten und eigene Ideen in die Stücke und Produktion einbringen.

Die daraus entstandene CD „Supporter’s Album # 1“ gab’s obendrauf.

Was die Neubauten hier entwickelt hatten, sprengte sämtliche Fesseln der Musikindustrie von der Herstellung bis zum Vertrieb – zumindest für dieses Projekt: Ein interaktives Album für einen erlesenen, aber lohnenden Kreis von Interessierten via Internet anzubieten und dabei die größtmögliche Bindung zwischen Fan und Künstler herzustellen, war eine grandiose Idee, die im entsprechenden Rahmen prima funktionierte. Bis heute folgten weitere Supporter-Aktionen – so etwa das 2007 erschienene Album „Alles wieder offen“ – bei denen die Unterstützer zum Beispiel mit Premium-Versionen und Bonus-Tracks verwöhnt wurden.

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