Appetite For Destruction – Guns N‘ Roses

Als die große Euphorie um Mötley Crüe nachließ und HipHop begann, stand eine Band mitten im Musikgeschäft wie eine Wolke Mundgeruch im Manager-Meeting: Guns N‘ Roses spielten Hard Rock – nicht als Erste, nicht als Letzte, aber als die Interessantesten. Was diesen Haufen weißen Zivilisationsschrotts so spannend machte, waren seine Gassenhauer. „Welcome To The Jungle“, „Sweet Child 0′ Mine“ und „Paradise City“ waren waschechte Stadionhymnen, die ein Album flankierten, das ansonsten schon alles hatte: den Charme eines nassen Straßenköters, jede Menge Staub in der Fresse, Skandale aus der Akte „Sex, Drugs Et Rock’n’Roll“, einen durchgeschroteten Frontmann mit einer Stimme wie sechs Schachteln Kippen am Tag und Slash, die letzte wahre Ikone der Leadgitarre, dessen Soli oft einprägsamer und schöner klangen als der Song selbst. Trotz aller Kompromisslosigkeit – Sänger Axl Rose beglückte für das Frauenstöhnen in „Rocket Queen“ die Freundin von Drummer Steve Adler vorm Studiomikro – dauerte es ein komplettes Jahr, bis das Album zündete. Dann jedoch mit Stichflamme: 28 Millionen Mal verkaufte sich „Appetite“ dank der besagten Welthits und legte die Basis dafür, dass Guns N‘ Roses bis heute an die 100 Millionen Platten los wurden und als größte Rockband ihrer Epoche in die Geschichte eingingen.

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