Auf allen Straßen zu Hause: Songschreiber Stephen Yerkey

Dumme Frage. Ob er überrascht sei, daß ihn ausgerechnet ein deutsches Klein-Label (Moll) wieder ausgegraben hat? Und der Schlaks aus San Francisco antwortete: „Ich bin überrascht, jetzt überhaupt auf irgendeinem Label zu sein. Denn eigentlich war ich mit dem Music-Biz schon lange fertig, wollte nur noch tun, was ich wollte. Für niemanden.“

Mit „Confidence, Man“ brachte Yerkey Licht in den zunehmend eintönigen Songwriter-Jahrgang 1994. Die etwas altväterliche Aufmunterung für einen, der an sich und am Leben zu verzweifeln droht, darf man da wohl im Titel heraushören. Ein Gefühl, daß dem Waylon-Jennings-Fan nicht fremd sein kann. Als Yerkey „fertig“ war, lag gerade seine Band Non Fiction in Trümmern. Probleme mit gewissen „Substanzen“ brachten den Drummer sogar in den Knast „Es riß uns das Herz heraus. Aber wir hatten ohnehin zu lange gebraucht, um gut zu werden. Gute Bands brauchen zwei Jahre, nicht sechs oder sieben!“

Yerkey ging nach Austin, Texas. Und ließ sich scheiden. Das ist dort zwar billiger – aber bestimmt nicht lustiger, sondern einfach „sehr entmutigend“. Erst eine neue Managerin brachte den heimwehgeplagten Musiker nach San Francisco und auf den Pfad der Kreativität zurück. Sein Lieblings-Song ist Robert Earl Keens „The Road Goes On Forever“. Deutsche Straßen warten nun abermals auf Stephen Yerkey. Confidence, man!

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