Autopsie: Klarheit über den Einfluss der Medikamente auf Chris Cornells Tod

Die Gerichtsmedizin hat ihr Urteil gefällt: Die im Blut Cornells gefundenen Substanzen waren nicht ursächlich für den Suizid des Sängers.

Die Gerichtsmedizin von Michigan (Wayne County) hat den Autopsiebericht von Chris Cornell inklusive der Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung veröffentlicht.

Demnach starb der Soundgarden-Sänger durch Suizid – und die Einnahme von Medikamenten sei für den Selbstmord nicht verantwortlich. Gerichtsmediziner Theodore Brown betont in seinem Bericht jedoch, dass er eine „Auffassung“ vertrete, keine Gewissheit haben könne.

Todesursache: Selbstmord

Brown bestätige ebenfalls, dass das Todeswerkzeug ein Fitness-Expander-Band war. Damit hatte sich der 52-Jährige Musiker erhängt.

Chris Cornell live 2014
Chris Cornell live 2014

Sieben Medikamente seien im Blut Cornells gefunden worden. Darunter, wie berichtet, eine hohe Dosis des Benzodiazepams Ativan.

Der Mediziner schreibt, dass dieser Stoff nicht zum Suizid des Sängers beigetragen haben soll. Ebenfalls im toxikologischen Bericht gelistet sind Butalbital, Lorazepam, Pseudoephedrine, Norpseudoephedrine, Koffein und Naloxon.

Bis auf Koffein sind das allesamt Medikamente, Beruhigungsmittel oder Verdauungs-Helfer. Chris Cornell nahm kurz vor seinem Tod also keine Drogen ein, er galt seit vielen Jahren auch als clean.

Cornells Witwe betont Einfluss der Medikamente

Die Witwe Chris Cornells, Vicky, gab nach dem Tod des Musikers bekannt, dass sie den Nebenwirkungen Ativans anlaste, den Suizid herbeigeführt zu haben.

Gerichtsmediziner Brown führt in seinem Bericht aus, dass die Dosis in Cornells Blut mit 200 NG/ML zwar höher sei als die tägliche Durchschnittsdosis von 30-50 NG/ML. Statistisch löse jedoch erst eine Dosis von 300 NG/ML potentiell Selbstmordgedanken aus.

Statement an ROLLING STONE

Vicky Cornell schickte dem US-ROLLING-STONE nach Veröffentlichung des Autopsieberichts ein Statement. Darin betont sie erneut den Einfluss der im Blut aufgefundenen Substanzen, die nach Chris Cornells jahrelanger Nüchternheit eine fatale Wirkung erzielt hätten:

„Many of us who know Chris well noticed that he wasn’t himself during his final hours and that something was very off. We have learned from this report that several substances were found in his system. After so many years of sobriety, this moment of terrible judgment seems to have completely impaired and altered his state of mind,“ Vicky Cornell wrote.

„Something clearly went terribly wrong and my children and I are heartbroken and are devastated that this moment can never be taken back. We very much appreciate all of the love we have received during this extremely difficult time and are dedicated to helping others in preventing this type of tragedy.“

Buda Mendes Getty Images
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