Wegen „Vagina-Label“: Vinyl-Single von „Hey Jude“ wäre so beinahe nicht erschienen

Pornografischer Look? Für einen US-Großhändler war ein aufgeschnittener Apfel offenbar nicht zumutbar.

Die Single „Hey Jude“ von The Beatles wäre beinahe nicht in bekannter Form veröffentlicht worden – das legt ein wiederentdeckter Brief von Capitol Records  an Apple Records nahe. Der damalige Grund zur Besorgnis: Der angeblich pornografische Look der Platte.

Auf dem Label der Vinyl ist die Frontansicht eines aufgeschnittenen Apfels zu sehen. Laut der News-Seite „Independent“ habe ein US-Großhändler darin allerdings eine Vagina gesehen.

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„Wisst ihr, was ihr da tut?“

Stan Gortikov, Präsident von Capitol Records, hat am 28. August 1968 deshalb folgende Zeilen an die Plattenfirma der Beatles verfasst: „Hier ist ein verrücktes und unerwartetes Problem, das euch den Tag versüßen wird. Ich habe gerade einen Anruf von einem einflussreichen Regalgroßhändler aus dem Westen der USA bekommen. Er begann die Unterhaltung mit den Worten: ‚Ist das euer Ernst? Wisst ihr, was ihr da tut? Wollt ihr tatsächlich Produkte mit dem neuen Apfel-Label verkaufen?‘“

Gortikov habe dem Herrn allerdings höflich zu verstehen gegeben, dass er ein „alter Mann mit schmutzigen Gedanken“ sei. Wahrscheinlich habe er sich den Vordruck des Vinyl-Labels etwas zu genau angeschaut, auf der Platte selbst wirke der aufgeschnittene Apfel deutlich harmloser, führte der Präsident von Capitol Records in dem Brief aus.

Handschriftlich hinzugefügt wurde folgender Kommentar: „P.S.  Ich habe dem Mann auch gesagt: Wenn er die Platte schon nicht spielen oder verkaufen könne, könnte er sie immerhin ficken.“

Vorschlag zur Güte

Als Geste des Einlenkens schlug Gortikov aber auch vor, dass man das Label weiß airbrushen könnte, sodass keine Vagina mehr zu sehen sei. Dies geschah letztlich allerdings nicht: Die Vinyl verkaufte sich weltweit unverändert rund acht Millionen mal.

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