Black Sabbath: Metall-Stadt Birmingham ehrt ihre Metal-Söhne

Black Sabbath: Ozzy Osbourne und Co werden zu Ehrenbürgern der Stadt Birmingham gekürt

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Die mittelenglische Industriestadt Birmingham hatte nie die Pop-Aura von Liverpool oder Manchester. Man blieb hart, aber herzlich. Zwar kommen bekannte Bands wie Duran Duran oder The Charlatans aus der Stadt. Doch diese haben nie ein großes Ding aus ihrer Biografie als Brummie, wie man hier die locals nennt, gemacht.

Das soll sich nun auch offiziell ändern.

Für den kommenden Dienstag (28. Januar) liegt dem örtlichen Stadtrat ein Antrag vor, den vier Gründungsmitgliedern von Black Sabbath, Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tony Iommi, Bassist Geezer Butler und Schlagzeuger Bill Ward, jeweils den Ehrentitel eines „City Freeman“ zu verleihen.

„Hometown Honors“

Eine Ehrenbekundung für verdiente Bürger und Bürgerinnen. Auch Dirigent Sir Simon Rattle und Weltumseglerin Lisa Clayton sind im Verzeichnis der „Hometown Honors“ zu finden.

„Ich fühle mich geehrt und bin gleichzeitig schockiert, dass ich jemals für diese besondere Auszeichnung in Betracht gezogen wurde“, wird Ozzy Osbourne in britischen Medien zitiert.

Die stellvertretende Vorsitzende des Stadtrats, Sharon Thompson, preist die Heavy-Metal-Verbindung der metallverarbeitenden Stadt. Auch Judas Priest oder Naplam Death hatten hier ihre Ursprünge.

„Birmingham hat eine fantastische Musikkultur, und Black Sabbath sind ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Eine Pionierband, die auch heute noch die Musiker beeinflusst. Sie sind zu einem Synonym für die Stadt geworden und waren während ihrer phänomenalen Karriere wahre Botschafter. Die Verleihung dieser Ehrungen ist die perfekte Art, sich für alles zu bedanken, was sie für die Stadt getan haben“, heißt es in einer Vorab-Laudatio.

Als die 1968 im Stadtbezirk Aston gegründete Band im Jahr 2006 in die amerikanische Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurden, spach Schlagzeuger Lars Ulrich von Metallica salbungsvolle Worte: „Black Sabbath ist und wird immer ein Synonym für Heavy Metal sein!“

Ozzy spielt stolz die Heimatkarte

Auch wenn Ozzy Osborne seinen Lebensschwerpunkt längst in die USA verlegt hat, spielt er gerne und stolz die Heimatkarte. Im Sommer 2024 war er mit Ex-Band-Kollege Butler in einem Werbespot für die neuen Trikots des Premier-League-Clubs Aston Villa zu sehen.

„Ich bin ein stolzer Brummie aus Aston, durch und durch. Ich bin bis heute erstaunt, dass niemand außerhalb von Birmingham ein Wort von mir versteht, aber das hat mich immer zum Lachen gebracht. (…) Ich bedaure nur, dass meine Mutter und mein Vater nicht hier sind, um zu sehen, was aus mir geworden ist. Birmingham Forever!“

Bisher wurden bereits eine künstlerische gestaltete Sitzbank und eine Brücke zu Ehren von Black Sabbath errichtet.

In derselben Ratssitzung wird auch über die Ehrung des 2023 verstorbenen Musikers, Dub Poeten und Schauspieler Benjamin Zephaniah beraten. Zephaniah wurde in Großbritannien in seiner Rolle des Jeremiah Jesus in der beliebten TV-Serie „Peaky Blinders“ weithin bekannt. Den staatlichen Order of the British Empire (OBE) hatte er einst abgelehnt und erklärt: „Ich werde wütend, wenn ich das Wort ‚Empire‘ höre. Es erinnert mich an Sklaverei, und Tausende von Jahren der Brutalität. Es erinnert mich daran, wie meine Vormütter vergewaltigt und meine Vorväter brutal behandelt wurden.“