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HARMONISCH

Ihre Herkunft (London) und ihr Aufzug (Tweed-Jacketts) lassen auf Britpop schließen. Wenn da nicht die verdächtig langen Haare des Gitarristen wären! Sobald man hört, wie sich die TREETOP FLYERS verträumt aus dem Glastonbury’schen Dunst folken, steht fest: Mit Britpop haben diese fünf Londoner nichts zu tun. Ihr Harmoniegesang erinnert an die Fleet Foxes, aber ihre Gitarren haben mehr Biss als die des amerikanischen Holzfäller-Pendants. „The Mountain Moves“ heißt das Debüt – und weil weder Titel noch Sound ans UK erinnern, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Die Treetop Flyers haben in den zerklüfteten Felsen Schottlands an ihren Songs gearbeitet und dabei auf Laptops mit kalifornischen Bergpanoramen gestarrt -oder sie haben die warmen Gitarren tatsächlich im fernen Malibu aufgenommen. Letzteres stimmt!

SCHMERZLICH

Die Sängerin mit sehr guten Chancen auf Pop-Ruhm heißt MIRIAM BRYANT und kommt aus Schweden. Ihr Album „Raised in Rain“ ist bombastischer Disko-Pop. Nicht nur bei „Last Soul On Earth“ hat Bryants Stimme frappierende Ähnlichkeit mit der Rihannas – die rauchige Note, wenn Bryant tiefe Töne singt, vor allem aber ihr Vibrato. Textlich ist „Raised In Rain“ melancholisch: Nicht nur die obligatorische Ballade (die dem Album seinen Namen gab) – auch die treibenden Stücke handeln von Versagen und Liebesschmerz. Dabei gibt es keinen Grund zu trauern: Dem Klang der Platte nach zu urteilen wird Miriam Bryant demnächst bestimmt die Spitze der Pop-Charts erklimmen.

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