Brian Wilson: „Mrs. O’Leary’s Cow“

Jahrzehntelang hatte Brian Wilson behauptet, er hätte die Bänder, auf denen er die Sessions zu seinem unvollendeten Opus Magnum SMILE aufgenommen hatte, verbrannt, um so lästigen Nachfragen aus dem Weg zu gehen. Doch in Wahrheit hat er diese Schätze natürlich sicher verwahrt. „Sie lagen immer noch genau so in den Regalen, wie ich sie 1967 dort hingelegt habe“, freut er sich nun. Damals hatte er die Arbeiten abgebrochen, als bei den Aufnahmen zur „Elements Suite“, die die vier Elemente Erde(„Vege-Tables“), Luft („Wind Chimes“), Wasser („In Blue Hawaii“) und Feuer („Mrs.O‘ Leary’s Cow“) thematisiert, ein Feuer nahe des Studios ausbrach. „Da war diese Lagerhalle, die abbrannte, als wir gerade den Teil übers Feuer aufnahmen.

Und ich dachte schon, unsere Aufnahmen könnten damit zusammenhängen. Wie sich dann herausstellte, war ich verrückt mentalproblems“, erklärt er heute. Von den Widerständen innerhalb der Band seinem „Smile“-Projekt gegenüber erzählt er nichts, doch der späte Triumph, dass es nun 37 Jahre nach seiner Aufgabe doch noch erscheint, ist ihm auch beim Interview übers Telefon anzuhören: „Ja. Ich bin sehr froh, dass es nun unter meinem Namen erscheint. Wirklich, sehr froh.“ Zusammen mit dem Keyboarder seiner Tourband, Darian Sahanaja, und seinem Freund und damaligen Texter Van Dyke Parks hörte er sich die alten Aufnahmen noch einmal an, brachte sie in eine Reihenfolge, komponierte fehlende Teile hinzu. So verwandelte er die Geschichte seines tragischen Scheiterns in einen späten Triumph und den „Smile“-Mythos in ein großartiges Album, das fast alle Bedenkenträger überzeugte. Als Wilson die Songs in diesem Jahr erstmals live aufführte,

schien er endgülig Frieden mit seiner Vergangenheit geschlossen zu haben.

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