Mit diesen Worten verabschiedete sich Claus Kleber vom „heute-journal“

Der langjährige Moderator von „heute-journal“ hat sein Publikum mit gleichzeitig ernsten wie heiteren Worten zum letzten Mal in die Nacht entlassen.

Am Donnerstag (30. Dezember) hat sich Nachrichtenmoderator Claus Kleber nach knapp 3.000 Ausgaben „heute-journal“ in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

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Der 66-Jährige beließ es nicht bei einer kurzen Verabschiedung, sondern richtete wohl gewählte Worte an die Zuschauerinnen und Zuschauer. „Wer sich hier jeden Tag einen Reim auf die Nachrichten macht, der kann nicht anders, als mit Sorgen nach vorne schauen“, so Kleber.

„Die Pandemie lässt viel Leid zurück, aber die wird vorübergehen, anderes nicht. Was an der ukrainischen Grenze passiert und am Baltikum irgendwann passieren könnte, die harte Linie von China, die Demontage der Demokratie in Amerika, die sich immer weiter frisst, und die europäische Idee, die ihren Schwung verloren hat. Wie auch manches bei uns. Das alles müsste nicht sein. Wir Menschen haben die Technik, die historische Erfahrung, um das alles zu meistern. Zum ersten mal sind unsere Werkzeuge so mächtig wie unsere Probleme. Das kann was werden.“

Leidenschaftlicher Journalismus und eine engagierte Öffentlichkeit

Kleber mahnte, dass eine „engagierte, informierte Öffentlichkeit“ Unterstützung leisten müsse, um die Herausforderungen der Gegenwart in den Griff zu bekommen. Er betonte zusätzlich, dass es dafür auch einen furchtlosen Journalismus benötige: „Leidenschaftliche Profis, die jeden Morgen antreten können mit dem einzigen Ziel, die bestmögliche Sendung zu machen.“ Sein Format, das „heute-journal“, sehe er dafür gewappnet.

Schließlich schloss er seinen Monolog mit den Worten: „Good night and good luck und ein gutes neues Jahr. Vor allem vielen Dank allen hier. Bis bald.“ Co-Moderatorin Gundula Gause verabschiedete sich anschließend mit einem High Five von Kleber.

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„heute-journal: Was bedeutet Claus Klebers Spruch „Good night and good luck“?

Mit den Worten „Good night and good luck“ erinnerte Claus Kleber an den legendären Reporter Edward R. Murrow, der sich in den restriktiven McCarthy-Ära in den 50ern in den USA in einer TV-Sendung („See It Now“) an dem einflussreichen Senator abarbeitete und maßgeblich dazu beitrug, dass dessen demokratiefeindliche Kommunistenjagd mit anderen Augen betrachtet wurde. Schließlich leitete er so auch den politischen Niedergang McCarthys ein. Jede Sendung schloss Murrow damals mit den Worten: „Good night and good luck“. George Clooney widmete dem Journalisten und seinem Team 2005 einen meisterhaften Film, der ebenfalls die längst zum geflügelten Wort gewordene Abschiedsformel im Titel trägt.

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