Nach tödlichem Schuss: Crew des Alec-Baldwin-Films hatte schon vorher Sicherheitsbedenken

Nachdem ein Schuss aus Alec Baldwins Filmwaffe die Kamerafrau am Set von „Rust“ tödlich verletzt hatte, meldeten sich mehrere Crew-Mitglieder mit schweren Vorwürfen zu Wort.

Wie nun bekannt geworden ist, sollen die Crewmitglieder am Set von „Rust“ bereits vor dem tragischen Vorfall Sicherheitsbedenken geäußert haben. Wie die „Los Angeles Times“ berichtet, habe es einige Stunden zuvor Proteste der Kamera-Crew gegeben, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen hinzuweisen. Sechs Personen sollen das Film-Set verlassen haben – auch, weil die in Hollywood gängigen Sicherheitsprotokolle nicht befolgt worden seien. Unter anderem wird von nicht namentlich genannten Quellen behauptet, dass Baldwins Stunt-Double vor dem tödlichen Zwischenfall bereits aus Versehen zweimal mit einer angeblich sicheren Waffe geschossen habe.

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Zu dem gefährlichen Zwischenfall sei es am Samstag (16. Oktober) gekommen, jedoch habe man nichts unternommen, um danach die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. „Es hätte eine Untersuchung geben müssen, was passiert ist. Es gab keine Sicherheits-Meetings. Es gab keine Gewährleistung dafür, dass es nicht wieder passieren würde. Sie wollten sich nur beeilen, beeilen, beeilen.“ Ein Kollege spricht laut der „Times“ sogar von drei Zwischenfällen mit den sogenannten Prop Guns. In einer Textnachricht an den zuständigen Production Manager habe er geschrieben: „Jetzt hatten wir schon drei versehentliche Schüsse. Das ist super unsicher.“ Die Produktionsfirma behauptet jedoch in einem offiziellen Statement, nichts von Problemen gewusst zu haben.

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Kamera-Crew beschwerte sich auch über Arbeitsbedingungen

Darüber hinaus sei dem Filmteam versprochen worden, dass es ein Hotel im nahegelegenen Santa Fe für die Crew geben werde. Zum Start der Dreharbeiten habe sich jedoch herausgestellt, dass die Mitarbeiter täglich 90 Kilometer aus Albuquerque anreisen sollten. Das Team äußerte außerdem seine Bedenken, dass es nach den bis zu 13 Stunden langen Drehtagen zu Unfällen kommen könne. Auch die Bezahlung habe auf sich warten lassen. Besonders tragisch: Auch Kamerafrau Halyna Hutchins, die bei dem Vorfall tödlich verletzt wurde, sei unter den Personen gewesen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen ausgesprochen hatten. Sie sei in Tränen ausgebrochen, als die Kamera-Crew das Set verließ.

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Am Donnerstagnachmittag (21. Oktober) war es zu dem tödlichen Unfall gekommen, bei dem Hutchins von einem Projektil getroffen wurde und später starb. Regisseur Joel Souza, der hinter ihr stand, wurde ebenfalls getroffen, konnte das Krankenhaus mittlerweile aber wieder verlassen.

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