Dale Hawkins – L.A., Memphis & Tyler, Texas

1969 Bell Records

Zwölf Jahre nach „Suzie Q“ krähte kein Hahn mehr nach dem Sänger Dale Hawkins, der es hinter den Kulissen des Music-Biz indes zu einigem Einfluss gebracht hatte. So konnte er es zwar materiell verschmerzen, dass diese LP keine Käufer fand, ideell aber nicht. Immerhin hatte er eine Menge Zeit und Mühe investiert, um die Sessions in Kalifornien, Tennessee und Texas optimal zu gestalten. Zu den Musikern in L.A. gehörte neben Ry Cooder derselbe James Burton, dessen Riff einst „Suzie Q“ befeuerte, in Memphis waren Dan Penn und Spooner Oldham mit von der Partie, in Tyler fand Hawkins Beistand bei den Garage-Folkrockern Mouse & The Traps. Ein fürwahr großartiges Album, stilistisch nicht weit entfernt von Presleys „From Elvis in Memphis“, mit gewissen Avancen an den sumpfigen Erwachsenenpop von Tony Joe White. „Ruby, Don’t Take Your Love To Town“ klingt hier verzweifelter als in der Hitversion von Kenny Rogers & The First Edition, „Candy Man“ schmutziger als bei Fred Neil. Dale Hawkins starb vor wenigen Wochen, im Februar, an Krebs.

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