Das MTV-Chain- saw-Massacre

Beim CELEBRITYDEATH MATCH fließt deutsches Blut

Dass man mit dem Nonstop-Gedudel amorpher Videoclips langfristig keine Zuschauer an sich binden kann, hat auch MTV Deutschland registriert – und versucht nun verstärkt, den Sender zu einem Vollprogramm für Jugendliche auszubauen. Eines der neuen Programm-Elemente ist das „Celebrity Death Match“, das bislang aus den USA übernommen wurde, nun aber durch deutsche Eigenproduktionen ergänzt werden soll: Zwei Prominente in Form deformierter Knetmasse zerren, treten und prügeln so lange aufeinander ein, bis sich der stilisierte Ring in ein infernalisches Blutbad verwandelt hat.

Für die erste Staffel, die samstags ab 22 Uhr gezeigt wird, prügeln sich u.a. Campino und Bela B., Harald Schmidt und Stefan Raab, Thomas Gottschalk und Kai Pflaume, aber auch ein Joschka Fischer darf mit Gerhard Schröder mal in den Ring. Während in Amerika, wo sich das „CDM“ seit 1997 ständig wachsender Beliebtheit erfreut, bislang kaum ein Protest der gemeuchelten Prominenten einging, will man in Deutschland – vorerst – auf die ganz harten Bandagen verzichten: Auf eine Szene, in der Campino – seiner Manneskraft beraubt – im wahrsten Sinne zur toten Hose mutiert, wollte man auf Anraten der Anwälte dann doch lieber verzichten. Sind die Hemmungen aber erst mal abgelegt, sollten der Geschmacklosigkeit nach unten keinerlei Grenzen gesetzt sein.

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