Das nächste Album ist noch nicht fertig, aber R.E.M. haben Lust auf Konzerte – und eine Studio-Auszeit

Man muss es ja nicht immer wie alle anderen machen. Man kann doch auch mal auf Tournee gehen, ohne ein neues Album mitzubringen. R.E.M. haben fast nie das getan, was man von ihnen erwartet hat. Warum sollten sie jetzt noch damit anfangen? Die neuen Songs können noch ein bisschen warten, nun geht es erst mal um die Welt. Vier Konzerte in Deutschland sind auch dabei.

Man sollte meinen, dass R.E.M. damit vielleicht ihr Greatest-Hits-Album bewerben wollen, aber das kommt erst im Herbst Läuft also alles hinaus auf die einfache Erklärung: Man hatte eben Lust, den Sommer an der frischen Luft zu verbringen. „Wir haben uns so lange im Studio verschanzt“, sagt Michael Stipe prompt Jetzt freuen wir uns darauf, mal rauszukommen. Also gehen wir auf Tour mit ein paar Leuten, die auch Musik Lieben.“ Wer das sein wird, wird noch bekannt gegeben. Gitarrist Peter Bück ergänzt: „Meine Kinder haben mich in den vergangenen Monaten oft gefragt, wann sie wieder einen Tourbus besteigen dürfen. Ich bin schon gespannt auf die Konzertezumal wir endlich in Warschau spielen werden und nach Glastonbury zurückkehren.“ Dass besonders Bassist Mike Mills es liebt, live zu spielen, ist bekannt: „Ich habe das Touren schon sehr vermisst und kann es kaum erwarten, wieder damit anzufangen.“

Aber was ist nun mit dem nächsten Album? Das bezaubernde „Reveal“ ist immerhin schon fast zwei Jahre alt. Zumindest einen neuen Song namens „Weatherman“ stellte das Trio kürzlich bei einem Konzert von Bucks Nebenband The Minus 5 in Vancouver vor. Dort verbrachten R.E.M. die letzten Monate des vergangenen Jahres im Studio, hielten sich aber sehr bedeckt, was die Kursrichtung angeht.

Mills verriet immerhin so viel: Das Album wird wieder von Pat McCarthy produziert. Ken Stringfellow, Scott McCaughey und Joey Waronker dürfen wieder spielen, aber natürlich keine Songs mitschreiben. Und – das ist für Fans der „alten“ R.E.M.-Alben sicher die schönste Nachricht – Mills selbst will wieder mehr singen. Fanclub-Mitglieder hätten sich das schon denken können: Das traditionelle Weihnachtspäckchen, das die Band seit Jahren an ihre Anhänger rausschickt, enthielt diesmal eine CD mit zwei Covers, die Mills zum Besten gibt: Badfingers „Jesus Christ“ und Big Stars „No Matter What“. Wie immer: eine gute Wahl.

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