Billie Eilish, R.E.M und mehr unterschreiben Brief gegen KI-Nutzung

Sie wollen damit verhindern, dass ihre Musik ungefragt durch Künstliche Intelligenz nachgeahmt wird.

Die Organisation „Artist Rights Alliance“ hat auf ihrer Website einen offenen Brief in Bezug auf KI-Nutzung veröffentlicht. Das Schreiben beinhaltet die Forderung nach Schutz vor dem „Einsatz von Künstlicher Intelligenz zum Diebstahl der Stimmen und des Bildes professioneller Künstler, zur Verletzung der Rechte von Urhebern und zur Zerstörung des Musik-Ökosystems“. Der Brief wurde von über 200 Stars unterschrieben. Neben Billie Eilish und R.E.M. unterstützen auch Robert Smith, Nicki Minaj und Pearl Jam die Organisation mit ihrer Unterschrift.

Das ist das Ziel

Mit dem Brief wenden sich Prominente an digitale Musikdienste, Technologieunternehmen und Entwickler:innen. Sie bitten darum, „keine Technologien, Inhalte oder Werkzeuge zur Erzeugung von KI-Musik zu entwickeln oder einzusetzen, die die menschliche Kunstfertigkeit von Songschreiber:innen und Künstler:innen untergraben oder ersetzen oder uns eine faire Vergütung für unsere Arbeit verweigern“ könnte.

Hier gibt es den gesamten Text mit allen Teilnehmenden nachzulesen.

GEMA warnt vor Künstlicher Intelligenz

In einer aktuellen Studie warnt die GEMA davor, KI im Musikbusiness einzusetzen. In den kommenden fünf Jahren könnte die Musikbranche dadurch einen Umsatzverlust von 27 Prozent erleben. Für die Studie wurden 15.000 Musik­schaffende befragt – 71 Prozent gaben an, dass sie ihre wirtschaftliche Grundlage durch die Möglichkeiten, die KI bietet, bedroht sehen.

Jedoch erklärt auch ein Drittel der Befragten, dass sie selbst Künstliche Intelligenz beim Arbeiten nutzen, bei Personen unter 35 findet sie sogar bereits bei der Hälfte Verwendung. Besonders praktisch scheint die Technologie beim Schreiben von Texten sowie beim Komponieren für viele Teilnehmende der Umfrage zu sein. Aber auch beim Aufnehmen sowie zu Marketing- und Promotion-Zwecken komme immer häufiger Künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Das Problem: Durch die Nutzung von generativer KI kann Musik immer günstiger und schneller produziert werden. Urheber:innen müssen somit nicht mehr zwingend fair bezahlt werden. Auch die Überflutung des Musikmarktes mit generativer KI-Musik wird zum Problem, da dadurch „echte“ Künstler:innen immer mehr verdrängt werden könnten.

Diese Artists nutzen KI

Auch wenn folgende Stars KI in diesen Fällen nicht dafür nutzen, um hunderte KI-Songs in weniger Zeit auf die Streaming-Plattformen zu bringen oder Produzent:innen zu ersetzen, zeigen diese Beispiele, dass KI in der Musikwelt auch für schöne Momente sorgen kann. So haben die verbleibenden Beatles, Paul McCartney und Ringo Starr, Künstliche Intelligenz verwendet, um vergangenes Jahr einen neuen Beatles-Song zu veröffentlichen. „Now And Then“ wurde ursprünglich von John Lennon in den späten 1970er-Jahren verfasst und danach als unvollständige Demo aufgenommen. Lennons Stimme wurde mithilfe von KI von der Piano-Spur der Demo getrennt und in ein neues Instrumental eingesetzt.

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Robbie Williams nutzte die KI, um seinem Hit „Angels“ einen neuen Anstrich zu verpassen: Er brachte seinen Track im Stil von Beethoven heraus. „Für mich ist es eine unglaubliche Ehre, mit Beethoven – einem Künstler von enormer kultureller Bedeutung, Wert und Exzellenz – verbunden zu sein“, sagte Williams diesbezüglich und ohne jede Ironie in einem Interview.

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Ob wir uns bald auch auf einen KI-Nirvana-Song freuen dürfen? In einem Interview mit dem „NME“ zeigte sich Gründungsmitglied Krist Novoselic offen für die Idee, ähnlich wie die Beatles altes Material zu nutzen, um neue Nirvana-Stücke herauszubringen: „Das ist eine gute Idee! […] Das ist interessant“, so Novoselic. „Ich werde das bei Dave [Grohl] und Pat [Smear] ansprechen! […] Wenn KI dabei hilft, dann auf jeden Fall – so ist das heute eben.“

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