David & Iggy in Berlin

1977 LOW

Die Synthese aus Glam-Pop und elektronischen Malereien, die Kollaboration zwischen David Bowie, Brian Eno und Produzent Tony Visconti (dem viel Anteil gebührt), halb in Hérouville und halb in Berlin kreiert, war nicht nur für die Fans neu und teilweise überfordernd. Die Plattenfirma RCA soll völlig entsetzt gewesen sein, als Bowie ihr „Low“ präsentierte.

1977 lust for life

Iggy Pop löste sich aus der (auf „The Idiot“ von Bowie verordneten) Erstarrung als Kunstwerk und blühte als Rock’n’Roller auf – was nicht heißt, dass „Lust For Life“ eine lustige Platte wäre. Die Band wurde aus L.A. nach Berlin eingeflogen, sogar ihr Honky-Tonk-Piano brachte sie mit, auf dem Bowie hämmern durfte. Der dreckige Gesangssound kommt daher, dass Iggy die Platte – inspiriert durch Experimente von Tonmeister Meyer – über einen Gitarrenverstärker einsang. Sein bestes Soloalbum.

1977 „heroes“

Als Bowie und Visconti ihr zweites Berlin-Album in Angriff nahmen, waren sie bei der Hansa schon so zu Hause, dass sie ohne fremde Hilfe arbeiten konnten. Man kann sich einbilden, hier den heilsamen Einfluss von Bowies Enklaven-Dasein zu hören: Der Space-Rock, der den Titelsong oder „V-2 Schneider“ antreibt, bringt Luft und Farbe in Bowies einst düsteres Kämmerchen – wenn da „Neuköln“ und „Sense Of Doubt“ nicht wären.

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