„Der Mann der Friseuse“: Schauspieler Jean Rochefort ist tot

Mit über 150 Filmen gehörte Rochefort zu den rastlosesten und beliebtesten Darstellern des französischen Films. Nun ist er im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Paris gestorben.

Er sitzt einfach nur da. Tanzt zu arabischer Musik. Beobachtet seine Frau, wie sie anderen Menschen die Haare schneidet. Und lässt sich von ihr verwöhnen. Mit „Der Mann der Friseuse“ von Patrice Leconte fand der französische Schauspieler Jean Rochefort seine Traumrolle. Ein schüchterner ewiger Junge, der sich mit 40 Jahren seinen erotischen Lebenstraum erfüllt und eine Friseuse heiratet. Nun ist Rochefort, der in über 150 Filmen mitgewirkt hat, darunter in zahlreichen Komödien, im Alter von 87 Jahren in einer Pariser Klinik gestorben, wie seine Tochter Clémence mitteilte.

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In seiner bewegten Karriere spielte der zunächst erfolglose Theater-Regisseur mit vielen großen Kollegen seines Fachs zusammen, darunter Louis de Funès, Claude Brasseur oder Daniel Auteuil. Einem großen Publikum wurde er dabei zunächst als Desgrez in den „Angelique“-Filmen bekannt. Sein komödiantisches Talent, das er vor allem in Figuren aufgehen ließ, die wie Klischee-Franzosen daherkamen, bewies Richefort dann 1972 als Geheimdienst-Chef in „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ an der Seite von Pierre Richard.

Begnadeter Komiker

Nach „Der Mann der Friseuse“ (1990) begeisterte der Schauspieler in der Krimikomödie „Der Killer und das Mädchen“ (1993) und wurde von Robert Altman für die turbulente Modewelt-Satire „Prêt-à-Porter“ (1994) gecastet, worin er mit zahlreichen Stars seines Metiers zusammenkam. Rochefort blieb Zeit seines Lebens dem Theater treu, war in Stücken von Harold Pinter und Henry Miller zu sehen. Noch im hohen Alter zehrte der Franzose von seinem Charme und komödiantischen Talent und konnte sogar Action-Klamotten wie „Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät“ einige Momente pointierten Humors abtrotzen.

Für seine Rollen in „Das Fest möge beginnen“ (1976) und „Die Schlemmer-Orgie“ (1978) erhielt Rochefort den französischen Filmpreis César. Im Jahr 1999 erhielt er den Ehren-César für sein Lebenswerk.

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