„Der weiße Hai“ erobert die Leinwände: „Jaws“ wird 40

„Der weiße Hai“ versetzte „New Hollywood“ zwar nicht den Todesstoß, aber die Gelder wurden in den Studios danach neu verteilt. Einige Regisseure waren mehr oder weniger abgemeldet (Hal Ashby), andere wurden zum Risiko und verzettelten sich in Südamerika (William Friedkin, „Sorcerer“). Martin Scorsese wiederum arrangierte sich mit dem System, drehte aber weiterhin – dann teurere – Filme über Außenseiter. Nach den Flops von Francis Ford Coppola mit „Apocalypse Now“ (1979) und Michael Cimino mit „Heaven’s Gate“ (1980) war die Geduld der Hollywood-Bosse mit den Exzentrikern jedoch aufgebraucht. Eine Ära ging zu Ende.

Ein Kollege Spielbergs, der sich dem phantastischen Kino ausgiebig widmen würde, war natürlich George Lucas. Dessen „Krieg der Sterne“ folgte zwei Jahre nach „Jaws“ und marschierte im Eiltempo auf Platz eins der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Es war Märchenkino, Gut gegen Böse, Schwarz gegen Weiß. Und am Schluss, Luke Skywalker grinst gar in die Kamera, werden die Helden für ihre Taten mit Medaillen ausgezeichnet. Am Ende vom „Weißen Hai“, Bruce war inzwischen explodiert, paddeln Brody und Hooper auf dem offenen Meer, die Möwen weisen ihnen den Weg zum Strand. Die Männer machen Witze. Ende gut, alles gut. Warum kann das echte Leben so nie sein?

Jaws_054Pyxurz (Universal Pictures. 1975)

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