Deshalb hat Twitter Donald Trump noch nicht den Saft abgedreht

Das soziale Netzwerk hat nach massiver Kritik einiger seiner Nutzer zum ersten Mal eine Erklärung abgegeben, warum US-Präsident Trump twittern darf, was er möchte.

Ein Sprecher von Twitter hat am Montag (25. September) bekanntgegeben, warum Donald Trump auf Twitter sprichwörtlich die Sau rauslassen kann. Seit Jahren dominiert der 71-Jährige das soziale Netzwerk mit seinen oft aus dem Bauch heraus ins Netz getippten Bemerkungen.

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Seit der Unternehmer zum US-Präsidenten gewählt wurde, gelten seine zahlreichen Tweets als so etwas wie eine täglich verbreitete Pressemitteilung. Dass sich darunter auch oft schamlose Bemerkungen oder Beleidigungen befinden, regt viele Twitter-User seit längerer Zeit auf. Manche kritisieren gar, dass Trump mit seinen Wortkapriolen die innere Sicherheit der USA gefährde.

Twitter: Trump-Tweets haben „Nachrichtenwert“

Für Twitter ist das alles deswegen zu akzeptieren, weil es sich  laut Sprecher um Beiträge mit „Nachrichtenwert“ handelt und zugleich das Publikumsinteresse höher zu bewerten sei als der Protest einiger Nutzer, die sich eventuell von den geposteten Worten angegriffen fühlen könnten. Am Wochenende hatte Donald Trump auf rhetorische Provokationen aus Nordkorea zum wiederholten Mal mit scharfen Worten in dem sozialen Netzwerk reagiert („Raketenmann auf Selbstmord-Kurs“). Danach wurde der Protest an den für gefährlich gehaltenen Netz-Äußerungen des Republikaners immer lauter.

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Der Außenminister des isolierten asiatischen Landes, Ri Yong-ho, sagte vor den Vereinten Nationen, dass er die Äußerungen von Trump – aber auch ein am Wochenende durchgeführtes Flugmanöver der USA mit Kampfjets am Rande nordkoreanischen Flugraums – als Kriegserklärung verstanden habe. Ein Umstand, den Präsidentensprecherin Sarah Huckabee Sanders im Namen des Weißen Hauses umgehend widersprochen hat.

Undurchsichtige Twitter-Bedingungen

Die Bedingungen, was bei Twitter erlaubt ist und was nicht, sind seit jeher opak und werden von vielen Nutzern als subjektiv kritisiert. Volksverhetzende, persönlichkeitsverletzende Tweets werden zwar gelöscht, doch bei Personen öffentlichen Interesses scheinen oft andere Regeln zu gelten. Auch unter Prominenten kam es in der Vergangenheit oftmals zu heftigen gegenseitigen Attacken in dem sozialen Netzwerk, die anscheinend von den Verantwortlichen als Unterhaltungsfaktor mit Nachrichtenwert toleriert werden.

Neben Nordkorea hat sich Donald Trump inzwischen auch mit zahlreichen Sportlern angelegt. Aus Protest gegen rassistische Tendenzen im Land knieten viele farbige Footballer und Basketballer bei der US-Hymne nieder. Dazu hatte der US-Präsident auf Twitter erklärt, dass die Vereine solche „respektlosen“ Sportler feuern sollten.

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Daraufhin wurde Trump von Basketball-Star James LeBron ebenfalls auf Twitter als „Penner“ bezeichnet.

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