Liste

Die 10 besten Songs der Sparks

Die Sparks sind wegen ihrer (genialen) Kooperation mit Franz Ferdinand wieder in aller Munde. ROLLING-STONE-Redakteur Maik Brüggemeyer hat die 10 besten Songs des Pop-Duos gewählt.

1. „This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us“ (1974)

Glam und Größenwahn, Kitsch und Cabaret – das Eröffnungsstück des Klassikers „Kimono My House“ fasste schon 1974 die 70er-Jahre auf drei Minuten zusammen. Die irrste Pop-Sinfonie, die sich denken lässt. In den britischen Single-Charts kam der Song, dem es irgendwie gelingt, unter dem Deckmantel des Sexus einen Zoobesuch, Hiroshima, Kannibalismus und Körperhygiene zusammenzudenken, auf Platz 2 – hinter „Sugar Baby Love“ von den Rubettes. Wohl ein Missverständnis.

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2. „Get In The Swing“ (1975)

In ihrer Heimat waren die Sparks nie sonderlich erfolgreich, aber die Briten mochten sie (fast) von Anfang an. 1973 zogen sie nach London, hatten mit Island eine englische Plattenfirma und nahmen zwei Jahre später mit ihrem ebenfalls im Londoner Exil lebenden Landsmann Tony Visconti ihr wohl britischstes Album auf – das opulent instrumentierte, exzentrische „Indiscreet“. Und wenn man sieht, wie sie bei „Top Of The Pops“ ihr komplexes, mit Marschmusik durchsetztes, dem Alten Europa huldigenden „Get In The Swing“ vortragen, könnte man fast meinen, Monty Python erlaubten sich hier einen Scherz. Wundervoll!

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3. „The Number One Song In Heaven“ (1979)

Die Meister des verstiegenen hochreferentiellen Popsongs ließen sich von durch Giorgio Moroder durch die Munich-Disco-Mangel drehen. Tranceartig zuckeln die Sequencer und Synthesizer durch den Track, und man kann Ron Mael luzides Grinsen förmlich sehen, wenn Bruder Russell singt: „This is the number one song in heaven/ Written, of course, by the mightiest hand.“

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4. „Angst In My Pants“ (1982)

Die große Zeit der Sparks war schon vorbei, als sie Anfang der Achtziger mit „Angst In My Pants“ noch mal ein ganz großes Album machten. Die Synthesizer und Discoanleihen wurden auf ein Minimum reduziert und der alte Pop-Schmiss war zurück, wie der Titelsong beweist, der so ungewöhnliche wie treffende Bilder für den männlichen Sexualtrieb findet.

Sparks Posed In Copenhagen 1975

5. „Tryouts For The Human Race“ (1979)

Der Track ist feinster Disco-Minimalismus, die Harmonien klingen, hätten die Brüder Mael eine Seele – oder doch zumindest eine Soul-Platte zu Hause. Giorgio Moroder schaltet die Sparks in den Donna-Summer-Modus. Ach ja, das menschliche Experiment, von dem sie hier singen, reicht „from Burlington to Bonn“ – und der Name der alten Bundeshauptstadt klingt hier so, als könnte man dort als Anhänger des Sparks-Existenzialismus durchaus Spaß haben. Luzide.

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6. „Sherlock Holmes“ (1982)

So zärtlich hat Russell Mael nie wieder gesungen, ja, man könnte „Sherlock Holmes“ fast ein Liebeslied nennen – wenn es auch die Perversion an die Stelle der Romantik setzt. Ein seltsames Rollenspiel bietet der Sänger an: „Just pretend I’m Sherlock Holmes.“ Und natürlich weiß er, was der berühmte Detektiv wünscht: „He’ll want your biography, and pictures of you in lace.“

Sparks File Photos

7. „Amateur Hour“ (1974)

Wenn man es als kultivierter, aber sexuell unerfahrener Mann in der großen Stadt nicht schafft, bei den Frauen anzukommen, muss sein Glück halt bei den Provinzlern im Hinterland suchen. Die Stunde des Amateurs schlägt hier zu einem Kirmes-Gitarrenriff, das klingt wie eine lange Fahrt rückwärts in der Raupe. „Dance laugh wine dine and talk and sing/ But those cannot replace what is the real thing/ It’s a lot like playing the violin/ You cannot start off and be Yehudi Menuhin.“

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8. „Girl From Germany“ (1972)

Wenn ein Mann mit Hitler-Bärtchen gemeinsam mit seinem Womanizer-Bruder einen Song schreibt, der „Girl From Germany“ heißt, kann man sich denken, dass kein Auge trocken bleibt (und wohl auch, dass der Song in den USA untergehen und in Großbritannien zum Hit werden wird). Damals konnte man in der noch nicht zum Brüder-Duo geschrumpften Band noch mit einigem Recht eine amerikanische Version der Kinks hören. Don’t mention the war.

Photo of Sparks

9. „Perfume“ (2006)

In den Neunzigern wurden die Sparks anlässlich ihres Hits „When Do I Get To Sing My Way“ als eine Art Proto-Pet-Shop-Boys gefeiert. Doch ihren größten Revival-Moment hatten sie ein Jahrzehnt später. „Hello Young Lovers“ war ihr bestes Album seit „Angst In My Pants“ von 1982. Die Single „Perfume“ hat den alten Pop-Appeal, aber einen neuen, weniger hysterischen Sound. In der charmanten US-Serien „Gilmore Girls“ sieht man Russell und Ron Mael als Straßenmusikanten vor einem Supermarkt stehen und diesen Song singen.

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10. „I Predict“ (1982)

Ron als Stripperin, Russell im Glitzeranzug, David Lynch hinter der Kamera – mehr braucht es nicht um den in „I Predict“ besungenen Alptraum eines Samstagabends zu visualisieren. Ob’s am Video lag, dass die Sparks zum ersten Mal in ihrem Heimatland in den Single-Charts einstiegen?

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Jorgen Angel/Redferns Jorgen Angel/Redferns
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Michael Ochs Archives/Getty Images Michael Ochs Archives/Getty Images
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