Die Äzte über ihre Kult- Favoriten des Absurden

Sie begegnen uns überall, in Magazinen und Pornoheften, im Feuilleton und Fernsehen: Menschen, die um so prominenter werden, je peinlicher sie sind. Ihr Kultstatus geht einher mit einer Ironisierung und Infantilisierung von Nostalgietrends und tugendhaften Wichtigtuern durch Kabarettisten und Komiker des schlechten Geschmacks. Die Ärzte über die besten Ikonen des deutschen Trash:

Verona Feldbusch : ihre Beine sind wirklich sensationell, aber ihre Stirn und das, was da rauskommt… Betty Page finden wir jedenfalls besser. Oder Brigitte Nielsen anno 1990.

Kelly Family : Weil es so einfach ist, sich über die lustig zu machen, vergessen viele, wie abscheulich ihre Musik ist.

Heino : Daß Beck als Verkörperung zeitgemäßer Hippness und Coolness sich in der Mode an Heino orientiert, beweist doch, wie unterschätzt der Mann hierzulande wegen seiner Musik ist.

Helmut Kohl : Warum ist der noch immer Kanzler?? Stehen die Deutschen heimlich auf fette Typen? Gegen ihn stellt doch Christof Schlingensief eine ernstzunehmendere Kanzler-Alternative als Schröder dar!

Helge Schneider : Er kämpft musikalisch und textlich in einer völlig eigenen Klasse – der ist unglaublich! Allerdings scheint er in der Lustigkeitshölle gefangen zu sein: Wenn er ein supergutes, völlig unironisches Jazz-Stück spielt, live, lachen alle, weil man eben lacht bei Helge Schneider. Das ist wie bei uns…

Gildo Horn: Das ist ein kurioser Crossover von einem Humor zu einer völlig ernsten und widerlichen Szene, in der es nur darum geht, alten Damen und ängstlichen Spießern eine heile Welt vorzugaukeln.

Dieter Bohlen : Der muß ein immenses Problem haben: Er wird zwar auf der Straße erkannt, aber keiner will etwas mit ihm zu tun haben, sozusagen das „Schwein-sein-allein-sein-Syndrom“. Selbst mit der Reunion von Modern Talking wird er diesen Zustand nicht ändern können.

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