Die englischen Kritikerlieblinge THE BEES über Inseln, Räume, Freiheiten und die erste eigene Band

The Bees sind ein sonderbares Projekt – oder darf man sagen eine sonderbare Band? Eigendieb bestehen sie nur aus dem Musikfanatiker Aaron Fleteher und dem Multiinstrumentalisten Paul Butler. Einem Musikstil kann man sie jedenfalls nicht zuordnen: Das Album „Sunshine Hit Me“ erinnert an die Beach Boys, hat aber auch Latin- und Jazz-Elemente, die EP „Punchbag“ dagegen ist reinster Garagenrock. Auf der LP singt Paul, auf der EP singt Aaron.

Obwohl sie in vielen Stilen wildern, gibt es zumindest in der englischen Sprache ein Wort, das ihre Arbeit gut beschreibt: „“Space“.

Space gleich Leerstelle: „“Die Idee hinter den Bees war, unsere kreativen Kräfte zu bündeln. Wir haben bereits in vielen Projekten mitgemacht. Nun wollten wir unser eigenes Ding machen, aber trotzdem anonym bleiben. Daher haben wir uns hinter einem Bandnamen versteckt.“ Mittlerweile gibt es allerdings auch eine richtige Band: „“Unseren ersten Gig hatten wir in der großen Stadt, beim großen John Peel.“

Space gleich Abstand: Paul und Aaron leben auf der Isle of Wight. Zweieinhalb Stunden Autofahrt entfernt von der Musikmetropole London. „Wir sind da häufig, weil wir Interviews machen müssen und so, aber abends fahren wir immer wieder zurück. Wir brauchen die Ruhe und Weite unserer kleinen Insel, daher nehmen wir auch unsere Songs immer hier in unserem Studio auf.“

Space gleich Raum: „“Unser Ziel war, einen Sound hinzubekommen, der einerseits soulfid ist, andererseits aber genug Platz für Experimente lässt. Wir experimentieren viel, wir leben quasi im Studio. Unser Studio gleicht dem von Lee ‚Scratch‘ Perry. Wir haben es nachgebaut, ein kreativer, offener Raum.“

Freiräume, Leerstellen, Abstände, das klingt nach einem verkopften Projekt, doch „“Sunshine Hit Me“ ist mehr: ein kleines Versprechen, das sie hoffentlich auf der anstehenden England-Tour einlösen.

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