Die Pfingst-Erscheinvtng

Es wird spannend bei Rock am Ring, noch spannender als sonst. Guns N'Roses sollen kommen. Aber mit 70 Bands käme das Festival notfalls auch ohne sie aus.

Nürburgring, 2. Juni 2006. In der Nacht zum Sonnabend, zur Geisterstunde, soll es soweit sein. Exklusiv bei „Rock am Ring“ werden dann Guns N’Roses spielen. Werden sie doch, oder? Man muss ein kleines bisschen skeptisch bleiben, denn Axl Rose hat schon einmal ein Konzert dort kurzfristig abgeblasen, aber selbst die geringste Aussicht auf einen Auftritt lässt einen doch euphorisch in die Eifel fahren. Vor 13 Jahren war Rose zuletzt in Deutschland zu sehen – damals natürlich noch mit einer Band, die wirklich Guns N‘ Roses war. Welche Musiker er diesmal mitbringt, ist unklar, aber bestimmt wird er einige neue Songs dabei haben. Immerhin tauchten im Internet kürzlich schon etliche auf. Und dann wollen wir natürlich auch all die alten hören: „Welcome To The Jungle“ und „Paradise City“, „You Could Be Mine“ und „Patience“, meinetwegen sogar „November Rain“ im Juni. Wie titelte ein amerikanisches Rockmagazin vor einigen Jahren? „What the world needs now is Axl Rose“. Stimmt immer noch.

Und damit nicht genug der Aufregung: Die Babyshambles sollen ebenfalls kommen. Wer in den vergangenen Monaten zufällig mal etwas über Pete Doherty, Crack und Verhaftungen gelesen hat, weiß, was das bedeutet. Zwei verlässliche Headliner gibt es allerdings auch, und die haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick erahnen könnte: Sowohl Metallica als auch Depeche Mode standen schon kurz vor dem Aus und sind jetzt fitter denn je. Beide Sänger hatten mit schweren Suchtproblemen zu kämpfen, sind heute auf der Bühne wieder Meister – und beide Bands wissen, was music for the masses ist.

140 000 Zuschauer werden am Ring und bei „Rock im Park“ in Nürnberg erwartet, und die bekommen am Pfingstwochenende auf je drei Bühnen mehr als 70 Bands zu sehen, darunter Placebo, Franz Ferdinand, Tool und – Morrissey! Der tritt normalerweise eher selten bei Rockfestivals auf und gibt hierzulande vorerst keine weiteren Konzerte. Und sonst? Paul Weller, Jamiroquai, Korn, Bela B., Nelly Furtado, Keane, Sportfreunde Stiller, Deftones, Pharrell Williams, The Strees, Bloodhound Gang, Richard Ashcroft, David Gray, Kaiser Chiefs, Tomte, Alice In Chains, Phoenix. Dredg, Art Brut, Goldfrapp… Es nimmt kein Ende. Deshalb: vorschlafen, denn drei Tage können verdammt lang sein, wenn man nichts verpassen will.

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