Die Wut der späten Jahre – Denn sie wissen nicht, was sie tun

Die neuen Kämpfer gegen die "Triple Oppression" aus Faschismus, Rassismus und Sexismus malen Knarren auf ihre Flugblätter, tröten auf Trillerpfeifen, verschmieren Türschlösser mit NASA-Kleber und schmeißen mit Scheiße. Höherer Treppenhausklatsch bestimmt den Frontverlauf zwischen Gut und Böse. Seit sich die alten Feindbilder verflüchtigt haben, ergeht sich die deutsche Linke in Selbstzerfleischung.

In Bonn nimmt Helmut Kohl ungestört den Großen Zapfenstreich ab, deutsche Bodentruppen rüsten sich für den Krieg, und die Erben der Firma JA. Topf 8C Söhne, die die Krematorien für die Vernichtungslager der Nazis geliefert hatte, verlangen heute ungeniert die Rückgabe der nach dem Krieg enteigneten Firmenimmobilien. Aber Antifa, Fantifa, autonome Blockwarte, Veganer, Kinderschützer und Asta-Veteranen konzentrieren ihre kriminelle Energie und ihre politische Leidenschaft auf andere Objekte. Vertrauensvoll stützt man sich dabei auch auf Auskünfte obskurer Sektenbeauftragter und inkompetenter Klatschreporter. Hauptsache lustig!

Seit Katharina Rutschky 1992 die Streitschrift „Erregte Aufklärung. Kindesmißbrauch: Fakten 8C Fiktionen“ veröffentlicht hat, in der sie die therapeutische Quacksalberei von Organisationen wie „Wildwasser“ und „Zartbitter“ kritisierte, ist die Szene aktiv, schreibt fleißig Drohbriefe, sprengt Veranstaltungen der Autorin und wird, wenn das nicht gelingt, auch handgreiflich, wie im Januar 1994 beim „Wissenschafts-Praxis-Forum Sexueller Mißbrauch – Evaluation der Praxis und Forschung“ in Berlin. ».Rabiate Ideologinnen haben damals dafür gesorgt, daß der Kongreß nur unter Polizeischutz stattfinden konnte. Solche Begleitumstände verhindern das freie Gespräch und den unbefangenen Austausch, der notwendig ist, um das Thema aus den ideologischen Fahrwassern herauszumanövrieren, in denen es viel zu lange gedümpelt hat“ (Katharina Rutschky) Wer dem Argument so leichtfertig den Faustkeil vorzieht wie jene, die einen furchtbaren Rochus auf Katharina Rutschky haben, ist an freien Gesprächen und unbefangenem Austausch allerdings auch gar nicht interessiert. Amüsanter als die Auseinandersetzung mit Kritik ist das Verfahren, unartikulierte Wutschreie auszustoßen, die Kritikerin zu beschimpfen, sie als „Täterschützerin“ zu denunzieren und sich die Erregung, die der Geist nicht hergibt, beim Kreischen und Beißen am jeweiligen Veranstaltungsort zu verschaffen. Auf diese Weise kann jede graue Maus daran glauben, sie habe den Mächten der Finsternis getrotzt Wie eine Verleumdung entsteht, läßt sich im Einzelfall genau nachzeichnen. „Vernetzen sich die Täter und ihre Sympadiisanten? Gibt es eine Kinderfreunde-Connection von den Krippen bis in die Hörsäle?“ So nagte „Emma“ im September 1993 und brachte eine Reihe von Prominenten in den Ruch, mit Kinderschändern unter einer Dekke zu stecken. -Eine vielzitierte Dame ist mit von der Herren-Partie“, hieß es über die als „Porno-Freundin“ apostrophierte Katharina Rutschky („Sie verdient am sexuellen Mißbrauch“). Ihr Porträtfoto präsentierte „Emma“ neben dem Bild einer Männerhand, die sich einem Kleinkind mit heruntergelassenem Slip unter den Rocksaum schiebt.

Im Vorspann war Sensationelles angekündigt worden: „Der ,Emma‘-Report über den doppelten Mißbrauch‘ enthüllt ein dunkles Netzwerk von Propagandisten der .harmlosen Sexualität mit Kindern‘ und ihren Nutznießern.“ Was jemand schreibt, der einem in der Dunkelheit operierenden Netzwerk geldgieriger Pornographen zugeordnet werden kann, ist selbstverständlich von vornherein des Teufels. In der entsprechenden Verschwörungstheorie wurden auch Reinhart Wolff, Ernest Borneman, Helmut Kentier und Dieter Duhm zwischen Tätern, Sympathisanten, Propagandisten und Nutznießern eingereiht: „Dieter Duhm, Alt-’68ei; Sexual-Revolutionär und Chef der ZEGG-Sekte, Jiebte‘ die wegen sexuellem Mißbrauch und Folter verurteilte Mühl-Kommune.“ Das reißerische Dossier erfüllte seinen Zweck. Bis heute gilt Katharina Rutschky im Milieu derer, die ihre Arbeit nur aus solchen Dossiers und aus Flugblättern und Steckbriefen kennen, als Inkarnation des Bösen. Wer sie zu Vtranstaltungen einlädt oder ihre Bücher positiv bespricht, muß mit Tumulten und Gewaltanwendung durch Rollkommandos rechnen.

Dem Berliner Autor Wiglaf Droste, der in seiner literarischen Polemik „Der Schokoladenonkel bei der Arbeit“ („Titanic“ 10/93) Katharina Rutschky verteidigt und die von „Wildwasser“ und „Emma“ geschürte Mißbrauchs-Paranoia und Aufdeckungswut beschrieben hatte, eilte bei seinen Lesungen 1995 plötzlich der Ruf voraus, ein „Täterschützer“ zu sein. In Bremen wurde ihm eine Mahnwache gewidmet und in Tübingen die Bühne besetzt, in Oldenburg machte das „Autonome Frauen-Lesbenreferat“ mobil und brachte die Veranstalter dazu, die Lesung zunächst abzusagen, und in Braunschweig schlugen Vermummte mit Holzprügeln auf das Publikum ein. In Kassel brachte eine „gruppe autonomer männer“, in Ermangelung von Argumenten, Scheiße zur Lesung mit, unterstellte Droste in einem Flugblatt „vernichtenden ,Humor‘ gegenüber Frauen“ und fügte hinzu: „In dieser Gesellschaft herrschen Männer immer noch über Frauen und mißbrauchen und vergewaltigen sie massenhaft. Links sein heißt für Männer, genau gegen diese Strukturen, auch und gerade in sich selbst zu kämpfen und sie versuchen zu überwinden. Satire von Männern sollte Männer angreifen, sollte sie mit ihren Widersprüchen verarschen und ihre Mythen niederreißen. Muß dies sogar! Aber Droste und mit ihm viele Jinke‘ Männer wollen so scheiße bleiben wie sie sind. Droste halt’s Maul, erst recht wenns um Mißbrauch geht, bis du das alles kapiert hast! Die Definitionsmacht über Mißbrauch haben Frauen!“ – O-Ton.

Da fehlt eigentlich nur noch die autonome Karnevalskapelle, die jeden dieser Eckenbrüller mit dem entsprechenden Tschingbuffbegrüßt Vfer nie gegen Strukturen in sich selbst gekämpft hat, in denen Frauen massenhaft vergewaltigt werden, weiß nicht, wie Krümel pieken. Eine plausible These stellte Carola Rönneburg dazu in der Jungen Welt“ auf: „Warum die autonomen Männer trotz dieses enormen Gefahrenpotentials, das in ihnen schlummert, für die frauenbewegten FrauenLesben Kotkübel schleppen und männliche Stärke demonstrieren dürfen, kann man bei Erica Jong nachlesen. Sie fragt einen Mann, warum er Feminist sei. ,Weil ich leichter zu einem guten Fick komme‘, ist die Antwort.“

Den Veranstaltern einer Droste-Lesung in Detmold wurden schriftlich Gewaltmaßnahmen angekündigt Ein mit „Micha“ unterzeichnender Streiter für ein sauberes Deutschland gewährte den

Veranstaltern, wie sie in einem Offenen Brief an „alle Genossinnen und Genossen Droste-Feindlnnen“ erklärten, „Einblicke in die Abgründe eines autonomen Betroffenen-Bewußtseins“, indem er ihnen in wirren Pforten mitteilte: „Für Veranstaltungen, für die Antisexistisch nicht doch nur eine Phrase ist, oder für welche, die schon mal was von tripple Oppression gehört haben, dürfte die Junge Welt‘ und Droste wohl keine nicht politische Verbündete sein.“ Links ist da, wo man keinen Gedanken hat, den man auch nicht ausdrücken kann.

Die „Antifa-West/Braunschweig, Frauen-Lesbengruppe Zami“ wollte es noch genauer wissen und teilte per Presseerklärung mit, Droste beziehe reaktionäre Positionen, „wenn es darum geht, die Verbrechen des Faschismus zu relativieren und die Opfer zu verhöhnen. So ist seine Veranstaltung in Braunschweig mit dem Titel J)ie schweren Jahre ab dreiunddreißig‘ (nach der gleichnamigen CD Drostes) angekündigt Eine Wortspielerei, die seinen Älterwerdungsprozeß mit den Jahren des deutschen Faschismus bis zum Holocaust und dem Vernichtungsfeldzug der Nazis in Vergleich setzt“ So hoch mußte die Antifa-West/Braunschweig den Vergleich schon ansetzen. Darunter macht sie keinen Finger mehr krumm.

Damit war die Knalltütenfätwa ausgesprochen. Das Bonner Stadtmagazin „Schnüss“ kuschte und kippte Wiglaf Drostes Kolumne. Sein Verlag, die Hamburger Edition Nautilus, wurde von linken Buchhändlern dazu aufgefordert, Drostes Bücher aus dem Programm zu nehmen. „Ein gemischter autonomer Zusammenhang“ aus Hamburg wiederum sagte Droste in einem Flugblatt übermütig und unbelegt „klare Parteiergreifung für Vergewaltiger“ nach und listete auf, „mit wem sich Wiglaf Droste da verbündet“ habe, nämlich mit Katharina Rutschky, Reinhart Wolff und Dieter Duhm: „Duhm ist Gründer des Zentrums für experimentelle GeseUschaftsgestaltung‘ (ZEGG). ZEGG ist eine Sekte— Aus ihrem Umfeld heraus wurden Kinder vergewaltigt (Quelle: „Emma“ Sept/Okt *93). tt Hier hatte das Gerücht endlich die Gestalt angenommen, die von der „Emma“-Layouterin entworfen worden war. Der zunächst absichtlich etwas schwammig formulierte Zusammenhang zwischen Autoren, deren Kritik man nicht vertrug, und verurteilten Straf tätern wurde plötzlich zur direkten Verbindung. Quelle: „Emma‘, So schlicht funktioniert die antisexisusche Propaganda.

Mit dem ZEGG haben weder Wiglaf Droste noch Katharina Rutschky irgend etwas zu tun, und was es mit dem ZEGG auf sich hat, scheint auch niemand so genau zu wissen. Man hält es für eine Sekte, und „aus ihrem Umfeld heraus“, was immer das heißt, wurden angeblich Verbrechen begangen. Für die Überprüfung seiner wilden Theorien hatte der gemischte autonome Zusammenhang leider keine fünf Minuten Zeit Tatsächlich hatte der Soziologe Dieter Duhm in einer von Otto Mühl gegründeten Kommune gelebt und sich später von Sir und von Mühl distanziert Mühl wurde wegen sexueller Delikte verurteilt Jahre danach gehörte Duhm zu den Gründern des ZEGG. Wird dies geschickt verkürzt und ungenau kolportiert, steht jeder Ex-Kommunarde als Krimineller da. Vergleichsweise täppisch und unbeholfen wirkt dagegen sogar die Stimmungsmache der Springerpresse gegen mißliebige Figuren in den 60er Jahren.

Mit dem ZEGG haben Autonome und Feministinnen, aber auch christliche Sektenbeauftragte und auf die Enthüllung skandalöser Vorgänge erpichte Medien einen weiteren Gegner gefunden, den sie nur flüchtig kennen, aber hingebungsvoll bekämpfen. Aber was hat es mit dem ZEGG in Wirklichkeit auf sich? 1991 erwarb der Trägerverein „Experiment für eine humane Erde e.V.“ für 2,15 Millionen Mark ein 15 Hektar großes Gelände von der Treuhand, im brandenburgischen Beizig, mit zahlreichen Gebäuden. Die Käufer haben dort ein Schwimmbad gebaut, eine Kneipe eingerichtet, Zeltdörfer aufgestellt und die Gebäude renoviert Das ganze Jahr über finden, für Bewohner und interessierte Gäste, Tagungen, Feste, Vorträge, Seminare und Kurse statt. Bis heute hat das ZEGG, in wechselnder Besetzung, ungefähr 50 Bewohner, die der Auffassung sind, daß Eifersucht ebensowenig zur Liebe gehöre wie Asthma zum Atmen, daß es keinen Frieden in der Welt geben könne, solange in der Liebe Krieg herrsche, und daß es möglich sei, durch die Befreiung des Eros Zwang, Haß und Gewalt von der Erde zu verbannen. Man kann das Projekt für verstiegen, rührend naiv oder abgeschmackt halten, aber das, was den ZEGG-Betreibern so vorgeworfen wird, klingt schlimmer.

In der Zeitschrift „Brüche“ („Linke Monatszeitung aus Kassel“) war im Juli 1994 zu lesen, vom ZEGG würden „die, die gegen sexuelle Gewalt arbeiten, diffamiert, und dadurch wird letztendlich die sexuelle Gewalt unterstützt Doch damit steht ZEGG nicht alleine, überall wird Stimmung gegen diejenigen gemacht, die sexuelle Gewalt öffentlich machen, und den Opfern zur Seite stehen.“

Aber nicht nur für das gesunde autonome Volksempfinden, sondern auch für Sektenbeauftragte, die das Monopol ihres Arbeitgebers auf die Deutung aller Zeichen eifersüchtig hüten, liegt der Fall beeindruckend klar. Thomas Gandow, Provinzialpfarrer für Sekten und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg, bezeichnete das, was im ZEGG vor sich gehe, als „gefährlichen Psychokult mit akuter Gefahr für die Mitglieder“ und als „faschistoides Experiment“, ohne dies aber auch nur mit einer einzigen müden Silbe belegen zu können.

Der fromme Eifer hatte Folgen. Wo die Auskunft eines mangelhaft unterrichteten Sektenbeauftragten als zuverlässige Information betrachtet wird, erübrigen sich die eigenen Nachforschungen. „Das Zegg-Gelände in Beizig: Hort harmlosen Treibens oder Brutstätte böser Machenschaften?“ fragte, alles mögliche insinuierend, im November 1994 die „Berliner Morgenpost“. Unter der Überschrift „Vorsicht Falle! Sechzehn Sekten, die in Ostdeutschland aktiv sind“ listete die „Wochenpost“ im Januar 1995 u. a. die Zeugen Jehovas, Scientology und das ZEGG auf. Es handele sich um eine „Sex-Sekte mit Endzeitvorstellungen“, und es gebe dort die „Pflicht, mit wechselnden Partnern zu schlafen“. Nicht näher vorgestellte „Kritiker“, hieß es, „warnen vor psychischer Abhängigkeit und erheblichen gesundheitlichen Risiken (fragwürdige Therapiemethoden, ungeschützter Geschlechtsverkehr)“.

Therapie findet im ZEGG überhaupt nicht statt. Vbn einer Pflicht zur Promiskuität kann keine Rede sein, einen psychisch Abhängigen kann auch Thomas Gandow nicht vorweisen, Präservative liegen überall aus, und wer in den offenen Gruppensitzungen nichts von sich preisgeben will, wird auch nicht dazu gezwungen. Doch der Stuß, der in der „Wochenpost“ stand, kommt jedem Journalisten, der sich mit dem Thema beschäftigt, wieder frisch auf den Tisch. Bequemer als ein Ortstermin ist allemal der oberflächliche Bück in die Pressemappe. Im Mai 1995 veröffentlichte der „Stern“ eine Titelgeschichte zum Thema und rubrizierte das ZEGG unter „Vorsicht, Seelenfanger!“ neben VPM und Scientology. Weiter als bis ins Archiv war man bei der Recherche nicht gekommen: „Bei Zegg ist es Pflicht, mit wechselnden Partnern zu schlafen.“ Außerdem wurde behauptet: „Sex findet auch vor Kindern statt.“ Das war zwar frei erfunden, aber das Gerücht machte die Runde.

Von links und rechts wurde nun wild agitiert. „ZEGG zeichnet sich insbesondere durch heftigen Sexismus – getarnt als ,befreite Sexualität‘; reaktionäre Hierarchien – legitimiert durch angebliche ,Natürlichkeit‘, geschönt mit Transparenz und Ökologismus als totalitärer Religion aus“, teilte das Frauenhaus Hannover mit, und „Die rosaroten Pantherinnen“, erreichbar über die Sekten-AG im Asta der FU Berlin, warfen den Bewohnern des ZEGG, ohne je vor Ort gewesen zu sein, „Nähe zu ökofaschistischen und völkischen Argumentationen“ vor. So steht es in einer Schrift mit dem Titel „ZEGGSISMUS – Irdische Informationen zu einem kosmischen Projekt“, die zu dem Schluß kommt: „Sexismus auf der ganzen Linie!!!!“

Daß die rosaroten Pantherinnen vier Ausrufezeichen abfeuern mußten, um ihrer Botschaft Nachdruck zu verleihen, zeigt blinde Wut an, macht die Behauptung aber nicht stichhaltig. Sie verrät mehr über die ausschweifende Phantasie der Sitzriesen unter den Berichterstattern als über das Projekt selbst Daß ihm durch Rufmord die ökonomische Basis entzogen wird, kann man aber auch dann nicht gutheißen, wenn man die Ziele des Projekts für illusorisch hält Und man muß auch Katharina Rutschky und Wiglaf Droste nicht kritiklos anhimmeln, wenn man sie im heiligen Kleinkrieg der Schreihälse und Scheißeschmeißer verteidigt. Es kann ein Vergnügen sein, sich zu streiten. Dazu gehören allerdings etwas Grips und die Bereitschaft, gelegentlich mehr als die eigenen vier Buchstaben zu benutzen.

Wer jedoch lieber der Boulevardpresse glaubt und zum Knüppel greift, sollte sich nicht auch noch einbilden, dabei links von Helmut Kohl zu stehen. Der kennt seine Gegner genau. Gegen wen oder was der Mob jedoch vorgeht, wenn er mit Ausrufezeichen oder Knüppeln um sich haut, ahnt er nur dunkel, und das scheint ihm auch egal zu sein.

Der Schokoladenonkel, der sich in Drostes Geschichte irrtümlich von Kinderschützerinnen umstellt und in die Falle gelockt fühlt, leidet an Verfolgungswahn. Ein Kind erbittet sich von ihm Schokolade; er gibt sie ihm und erschrickt „Ach du Scheiße!“ denkt er. Jetzt bist du dran. Jetzt haben sie dich. Das gefundene Fressen für die – schreckliches Wort — Kiez-Camarilla, die durch die Gegend streift, aufgepeitscht und gierig, auf der Suche nach Tätern, gerne auch Väter als Täter, oha, jetzt bist du reif, die liegen im Gebüsch, die ganze Gegend rund um den Görlitzer Park ist vermint mit einschlägigen Plakaten und Graffiti, die Situation ist absolut eindeutig.-“ Die Vorstellung, daß Kinderschützerinnen im Görlitzer Park auf der Lauer lägen, um Droste als Schokoladenonkel zu überführen, ist paranoid, und so wird sie in der Geschichte auch dargestellt. Auf die Idee, sich dadurch verunglimpft zu fühlen, muß frau erst einmal kommen.

Die jähzornigen Kübelaktivisten und Prügelperserinnen glauben allen Ernstes, sie handelten in Notwehr und höchster Bedrängnis. Das macht offensichtlich mehr Laune als die genaue Lektüre der Texte, um die es geht Dabei könnte sich herausstellen, daß der ganze Zwergenaufstand von Anfang an nicht nötig war. Das wäre zwar schade um die kleine, zartbittere Spießeridylle der Fantifa, die auf ihre Vorurteile so stolz ist wie eine Hausfrau auf ihr Plüschkissen mit Kniff, aber der Wahrheitsfindung könnte es durchaus dienlich sein.

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