Donald Trump versteckt Obama- und Bush-Porträts unter der Treppe

Die Umgestaltung des Weißen Hauses geht weiter – der Präsident verbannt Spuren seiner jüngsten Vorgänger Obama und Bush

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Offenbar will Donald Trump bei Besuchen im Weißen Haus keine Erinnerungen an seine direkten Vorgänger zeigen. Porträts der ehemaligen Präsidenten Barack Obama, George W. Bush und George H.W. Bush wurden laut CNN aus dem öffentlichen Bereich an den oberen Teil einer Treppe verlegt, zu der nur wenige Zugang haben.

Bruch mit jahrzehntelanger Tradition

Zwei CNN-Quellen zufolge ordnete Trump an, Obamas Porträt an der Spitze der „Grand Staircase“ zur Präsidentenresidenz zu platzieren – ein Bereich, den nur wenige Mitarbeiter und Secret-Service-Agenten betreten dürfen. Auch beide Bush-Porträts wurden dorthin verschoben.

Damit weicht Trump von einer langen Tradition ab: Normalerweise hängen Porträts der jüngsten Ex-Präsidenten an gut sichtbaren Orten für Gäste und Besucher. Es ist bereits das zweite Mal, dass Trump Obamas Porträt umhängen ließ. Zuvor hatte er es im „Grand Foyer“ auf eine andere Seite versetzt und stattdessen ein Gemälde von sich selbst aufgehängt – mit erhobener Faust nach dem Attentatsversuch in Butler, Pennsylvania.

Die Umhängung könnte auf Trumps Ärger mit Obama und den Bushs zurückzuführen sein. George W. Bush kommentierte Trumps Amtseinführung 2017 mit „That was some weird shit“ und trat später gemeinsam mit Obama in einem Video für USAID-Mitarbeiter auf, nachdem Trump die Behörde geschlossen hatte. Sein Vater, der verstorbene George H.W. Bush, nannte Trump einen „Schwätzer“ und gab an, 2016 für Hillary Clinton gestimmt zu haben.

Offene Kritik und prunkvolle Umgestaltung

Obama kritisierte Trump offen in dessen erster und zweiter Amtszeit – zuletzt im April wegen dessen Angriffen auf Universitäten und Kanzleien sowie dem Rückzug aus einem „regelbasierten System“ von Allianzen und Welthandel.

Neben politischen Brüchen hat Trump seit seiner Rückkehr ins Amt zahlreiche Änderungen an der Ausstattung des Weißen Hauses vorgenommen. Den historischen Rasen des Rosengartens ließ er durch Beton ersetzen und plant einen 200-Millionen-Dollar-Ballsaal im Stil seines Mar-a-Lago-Anwesens.

Das Oval Office gestaltete er mit goldenen Blattverzierungen nach seinem Geschmack um. Im Juni entfernte er eine Büste von Martin Luther King Jr. sowie eine seit 50 Jahren dort stehende Schwedische Efeupflanze. Die Zahl der Gemälde verdreifachte er, fügte vergoldete Akzente, Adlerstatuen und sogar Puttenfiguren aus Mar-a-Lago hinzu, wo er die meisten Wochenenden verbringt.